Afrika März 2005:
Ägypten

Bilder (Nokia 6230)

Prolog

Nachdem L. noch keinen Urlaub hat und ich andererseits sehr viel Resturlaub habe, frage ich Kollegen M., ob er Lust hätte, im März in die Sonne zu fliegen und er hat.

Wir buchen in der Restplatzbörse eine Woche im Hotel Conrad Hurghada Resort (später dann Coral Beach Hurghada und nun Sunrise Crystal Bay) mit Flug ab Graz, AI um EUR 554,-- pro Person, die Angebote um EUR 299,-- scheinen eher Lockangebote zu sein, weil da kommen dann noch Flughafentaxen, Kerosinzuschlag, Visum- und Buchungskosten dazu.

Wir borgen uns eine Digitalkamera des ZID aus (Sony DSC-S 70) und M. erwähnt, daß er uns unten schon einen Stromadapter basteln will - ich sehe schwarz …

1. Tag: Samstag, 12. März

L. bringt mich zum Flughafen, der Abflug erfolgt sehr pünktlich, der Flug wird über Sharm el Sheik geführt, wo der Anflug etwas turbulent wird.
In Sharm el Sheik dürfen wir nicht aussteigen, weil es ja schon in 40 Minuten weitergehen soll, aber dann gibt es zuerst Probleme mit dem Ausladen des Gepäcks und später ist der Flugraum über Kairo wegen Überlastung gesperrt - das würde uns eigentlich nicht tangieren, aber vor uns steht eine Maschine, die durch diesen Flugraum durch soll und das Bodenpersonal hier schafft es (wie vom Kapitän befürchtet) nicht uns vorzureihen. Wir fliegen daher mit 2 Stunden Verspätung von hier ab; in Hurghada ist dann die Einreise (mit Visum etc.) etwas chaotisch, daher warten wir beim Bus zum Hotel vergebens auf einige Leute und fahren um 16:30 ohne diese ab.

Das Hotel entspricht (soweit ich in den ersten Minuten sehe) in etwa 3 Sternhotels auf den Kanaren. Wir schauen, ob wir vor dem Abendessen (ab 19:00) noch irgendwo eine Kleinigkeit bekommen: an der Pool-Bar gibt es noch ein paar Croissants und wir nehmen je 2 (sehr kleine) Bier dazu, um danach ins Haupthaus zu flüchten, weil es nach Sonnenuntergang saukalt ist.

Stelle fest, daß M. die gleichen Schuhe hat wie ich und auch die gleiche Schreibmappe - sehr seltsam …

Das Essen ist etwas fad, Auswahl ziemlich klein, nur der Nachtisch ist wirklich sehr gut. Ein Großteil der Gäste sind (wie erwartet) Russen, sie verhalten sich auch "typisch": es wird möglichst viel Essen auf die Teller gehäuft und dann bedienen sich alle beim eigenen Minibuffet.

Wir gehen schon relativ bald zurück ins Zimmer, wollen u.U. später auf eine 2. Runde gehen (um uns das "Nachtleben" anzuschauen), sind aber dann so k.o., daß wir nicht einmal den Film in RTL2 fertig schauen, wachen aber nochmals auf, weil ein Flugzeug anscheinend sehr tief über dem Hotel fliegt, was extrem laut ist (aber auch nur sehr selten vorkommt).

2. Tag: Sonntag, 13. März

Schon um 04:30 schreit der (verstärkte) Muezzin und einmal munter hören wir dann den (starken) Wind durch die Gänge pfeifen.

Um 07:40 schaffen wir es den Vorhang zu öffnen: es ist ziemlich schön, aber bei weitem nicht wolkenlos (so viele Wolken sehen wir dann aber nie mehr), sehr stürmisch und auch ziemlich kühl!

Nach dem Frühstück läßt der Wind nach und es wird warm, ich stelle fest, daß ich meinen Rasierschaum vergessen hab. Wir gehen zum Begrüssungsgespräch, buchen aber keinen Ausflug und erwischen dann 2 Russen, die gerade dabei sind sich mit unseren Sonnenliegen und Handtüchern aus dem Staub zu machen.

Ich geh am Strand entlang nach Norden, schau mir die nächsten 3-4 Anlagen an: Strand haben sicher wir den besten, außerdem ist unserer nicht überlaufen (wohl weil das Hotel gerade renoviert wird und viele Zimmer nicht belegt sind).
Während ich unterwegs bin erfaährt M., daß wir um EUR 25,00 einen Schnorchelausflug zu den nächsten 4 Inseln auch hier am Strand buchen können - werden wir wohl machen.

M. holt sich im Poseidon (kleines Strandrestaurant) einen Hamburger mit Pommes, ich schaue, was es im Hauptrestaurant gibt: eine Art Gulasch und dazu verschiedene Beilagen, den gleichen guten Nachtisch wie gestern sowie Riesendatteln.

Am Nachmittag wird es sogar richtig warm, es ist inzwischen völlig wolkenlos, im Wasser war aber trotzdem noch absolut niemand. Ab ca. 17:00 (bei schon ziemlich niedrigem Sonnenstand) wird es wieder windiger und kühler, daher gehen wir in unser Zimmer (liegt in Strandnähe), wo ich feststelle, daß ich auf dem einen Schulterblatt, das ich nur schwer erreiche, schon leicht gerötet bin. Nach dem Duschen stelle ich die Klimaanlage (wie den ganzen Urlaub über) auf 30 Grad, damit es später nicht zu kalt ist.

Wir gehen erst knapp nach 19 Uhr zum Abendessen - ein Fehler, denn um diese Zeit scheinen alle zum Essen zu kommen und wir finden daher kaum einen Tisch. Das Essen schmeckt mir heute etwas besser, dafür läßt der Nachtisch heute aus.

Wir werden (wie schon am Strand) auf den Disco-Abend ab 22:00 hingewiesen, aber zurück im Zimmer schalten wir den Fernseher ein und um ca. 23 Uhr gehen wir schlafen.

3. Tag: Montag, 14. März

Wachen heute "erst" um 05:40 auf, der Wind ist wieder ziemlich stark. M. will vorm Schnorchelausflug, den wir gestern noch gebucht haben, noch frühstücken und stellt daher den Wecker auf 07:35, danach versuchen wir nochmals einzuschlafen.

Um 07:45 steht die Sonne schon sehr hoch - Sommerzeit wäre hier nicht schlecht! Um 09:00, als wir zum Boot gehen, sind wir eh schon die letzten Teilnehmer, die kommen, und es geht gleich los. Durch den Wind ist es (wie immer am Vormittag) ziemlich kühl. Zuerst fahren wir zu einem wirklich sehr schönen Strand: Mahmya Beach auf Giftun Island, von dort geht es zu einem Riff, wo es wirklich sehr viele bunte Fische und Korallen, aber auch hunderte harmlose Quallen zu sehen gibt. M. verletzt sich (ohne Flossen) an den scharfen Korallen. Zur¨ck an Bord gibt es ein (gutes) Mittagessen mit gegrilltem Fisch mit Kartoffel (erstmals ganz durch) und Tomaten, gut gewürztem Reis und Salat. Danach geht es weiter zu einem weiteren Riff, wo noch mehr Schiffe (vor allem mit Tauchern) vor Anker liegen: wieder viele Korallen und Fische.

Auf der Rückfahrt lerne ich dann Rosali, eine Usbekin, die in Moskau studiert und arbeitet, kennen: ihre Freundin wurde schon zu Beginn der Fahrt seekrank und konnte den Ausflug überhaupt nicht genießen. Die Rückfahrt geht dann ziemlich schnell, wodurch es das Boot teilweise ganz ordentlich durchschüttelt.

Wir wollen am Strand in Richtung Süden gehen, werden aber vom Wächter des nächsten Hotels daran gehindert, bleiben also doch wieder in unserem Abschnitt (und M. wird nie mehr sehen).

Heute ist griechischer Abend: hauptsächlich Meeresfrüchte, erstmals wirklich gut. Im Innenhof sehen wir einen Fuchs oder Schakal herumstreunen, ich gehe dann später erstmals in die Bar und (ganz kurz) auch in die Disco, es ist aber fast nichts los.

4. Tag: Dienstag, 15. März

Auch M. läßt das Frühstück heute wieder aus, ist sogar schon vor mir am Strand, weil ich noch für meine Prüfung an der Donau Universität lerne.

Eindeutig der bisher wärmste Tag - und für heute haben wir den Stadtausflug (mit Gratis-Shuttle vom Hotel) geplant!
In der "Altstadt" wird man von jedem Händler angequatscht und eingeladen, wir erstehen eine Holzkatze, völlig überteuerte Gewürze und 3 Shirts, dann haben wir kein Bargeld mehr.

Tipp: genügend 5 Euro-Scheine von zuhause für den Einkauf von Kleinigkeiten mitbringen, einen Schein für Bakschisch (Trinkgeld) wechseln, Preise immer vergleichen, immer handeln;
Bei Schmuck, Teppichen etc. wird man oft betrogen

Die Händler rechnen mit einem Wechselkurs von 1:7, obwohl der offizielle Kurs fast bei 1:8 liegt - je nachdem, in welcher Währung man den Preis ausverhandelt hat und in welcher man dann bezahlt ist das entweder gut oder schlecht.

Um 14:30 sind wir schon wieder im Hotel - war also eher nur ein kurzer Ausflug, mich hätten am ehesten die frisch zubereiteten Gerichte in den kleinen imbißbuden interessiert, wir essen aber im Hotel und gehen dann an den (heute sehr windigen) Strand, wo ich wieder lerne, lese und M. vor sich hin döst.

Nach dem Duschen lesen wir beide ein wenig im Zimmer, ich lerne dann noch, wir schauen Boston Public und dann geht's zum Abendessen: Frutti di Mare in 4 Varianten und Bier, ohne daß wir jedesmal 2-, 3-mal nachfragen müssen!

5. Tag: Mittwoch, 16. März

Pünktlich um 04:30 schreit wieder der Muezzin und durch die starken Windgeräusche kann ich dann auch lange nicht einschlafen (die Reiseombudsfrau in Graz schreibt mir dann, daß man dagegen nichts tun kann), M.s Wecker erinnert uns wie immer um 07:30 daran aufzustehen, ich bleibe aber bis 08:15 im Bett, lerne, lese, döse.
M. geht heute mal wieder frühstücken, ich lese noch auf der (windgeschützten) Terrasse und gehe dann zum Strand. Heute ist es deutlich wärmer!

Mittags gehe ich heute mit M. mit ins Poseidon um Koufta zu essen: Faschiertes, sehr gut gewürztes Fleisch, wie es auch am Abend beim Buffet fast jeden Tag gibt, ähnlich wie Cevapcici. Wir bekommen erstmals Bier sogar unaufgefordert nachgeschenkt!

Der restliche Tag verläuft wie immer: lesen, lernen, dösen. Nach dem Abendessen, zu dem wir wieder erst um 20:00 gehen: Gebratener Fisch und mit Koufta gefüllte Schafskeule, versucht M. dann mehrfach den TV-Stecker zu reparieren, weil das Bild immer schlechter wurde.
Allerdings ist das Ergebnis maximal suboptimal, wir gehen daher wieder sehr früh (nach CSI) schlafen - das dauernde Wecken um 04:30 macht uns ziemlich fertig.

6. Tag: Donnerstag, 17. März

Und täglich weckt … der Muezzin - es ist 04:30! Hinweis für Gäste: ersuchen sie um Zimmer im südlichen Bereich, also rechts von der Eingangshalle aus gesehen!

Nachdem wir es schaffen nochmals einzuschlafen werden wir um 07:00 wieder munter, dösen weiter bis 07:30, danach gibt M. bekannt, daß er nun sein Lieblingsgetränk Hylak forte zu sich nehmen wird: das wird er auch den restlichen Urlaub lang tun.
Ich wiederhole den Stoff von gestern und werde heute mit dem Lernstoff fertig werden, dann muß ich nur noch wiederholen.

Um 07:50 klingt es so, als würde ein Flugzeug direkt im Innenhof landen - so laut ist es jedenfalls …

Wir gehen beide nicht zum Frühstück, dafür ziemlich früh zum Strand, wo es heute erstmals wirklich heiß wird und wir uns (zumindest mittags) über den Wind sogar freuen!

Wir essen einen Hamburger, trinken 2 (für hier: große) Bier dazu und gehen später, so um 16:30, nocheinmal auf 2, 3 Bier;
Es ist um diese Zeit noch immer warm, der Wind noch immer angenehm.

Beim Abendessen (St. Patrick's Day und italienischer Abend) ißt M. nicht sehr viel, ich koste etwas Truthahn mit Reis und nehme dann Pasta mit Frutti di Mare, dazu trinken wir Saft und 2 Bier.

7. Tag: Freitag, 18. März

Den Muezzin überhöre ich diesmal fast, schlafe dann aber wieder schnell ein und wir stehen schon um 07:15 auf, eine SM von L. ist auch gekommen, aber ca. um Mitternacht, da haben wir schon lang geschlafen.

M.s Verdauung dürfte trotz Hylak forte noch nicht ok sein, mein Bauch rumort zwar auch, ist aber nicht so schlimm, aber super drauf bin ich auch nicht.

M. geht heute gleich am Morgen ins Wasser - damit er die ganze Bucht (oder das ganze rote Meer) für sich alleine hat, schon um 09:40 ist es heute so heiß, daß ich erstmals schwitze.

Zu mittag (nachdem auch ich im Wasser war) bekommen wir schon automatisch die großen Biergläser, diese werden auch unaufgefordert nachgefüllt - war wohl mein Kugelschreibergeschenk …

Trotz Wind ist es nun schon wirklich heiß, selbst ich überlege, ob ich um 15:30 nicht doch besser in den Schatten gehen sollte - naja: M. liegt eigentlich immer im Schatten und das mit T-Shirt.

Wir gehen schon um 16:35 ins Zimmer um die Badesachen los zu werden und von dort ins Poseidon auf 1 Bier; als wir dort dann um 17:00 kein 2. mehr bekommen gehen wir weiter zur Pool-Bar, dort bekommen wir aber wieder nur kleine Becher, dafür werden es halt mehrere - erstmals nutzen wir A.I. wirklich aus.

Zum Abendessen nehme ich wieder Frutti Di Mare und ein kleines Stück Huhn, M. ist noch immer vorsichtig; wir trinken Bier dazu und gehen dann in die Bar, wo wir die Russinen vom Ausflug treffen; Ich trinke weiter Bier, M. einen Baileys, der aber (auf Zimmerrechnung) extra zu zahlen ist. M. nimmt dann noch eine Pina Colada, aber die ist - wie mein Cuba Libre - etwas "ungewohnt". Danach schauen wir uns erstmalss eine der Shows an: erinnert stark an Riverdance, ist aber gar nicht so schlecht gemacht und wir sind erst um 23:30 wieder im Zimmer.

8. Tag: Samstag, 19. März

Mein Bauch hat sich auch noch nicht ganz beruhigt und mein "Gichtzehen" meldet mir, daß das in den letzten Tagen mehr als genug Frutti di Mare waren - ich wache daher schon vor dem Gebetsrufen des Muezzins auf, wir dösen dann bis ca. 07:45 weiter und gehen um 08:30 zum Strand - blauer Himmel wie (fast) immer und heute auch fast windstill, was bedeutet, daß es um 09:00 schon sehr heiß ist!

M. geht zuerst ins Zimmer und um 11:15 verlasse auch ich den Strand; nach dem Duschen kommen sie die Mini-Bar überprüfen: ist nicht A.I., sehr seltsam, daß man sogar die kleinen Wasserflaschen aus der Mini-Bar zahlen muß, obwohl man beim Abendessen große Wasserflaschen gratis mitnehmen kann.

M. zahlt an der Rezeption sein Wasser und seinen Baileys, mit einem Teil des Wechselgelds gehe ich dann nochmals ins Zimmer zurück, um dem Roomboy etwas zu geben.

Wir werden überpünktlich abgeholt, vor den Kofferträgern gewarnt, checken dann ein (wobei ein "Helfer" andeutet, daß er sich 1 - 2 Euro Bakschisch erwartet), nehmen noch ein Getränk, M. meldet uns zuhause an und erwähnt nochmals, daß auch ich mitkomme.

Rückflug vergeht ohne Probleme, Wetter bis knapp vor Österreich sehr schön, in Graz dann aber kühl und regnerisch, obwohl die Woche hier sehr schön gewesen sein soll. Da ich ja am Wochenende gleich nach Krems weiterfahre übergebe ich M. die ZID-Kamera und wir werden von M.s Vater im Auto von M.s Schwester heimgebracht.

Epilog

Die Prüfung an der DUK verläuft sehr gut.

Résumée zur Reise: für diesen Preis war es ganz ok, aber nach allem ich, was ich gehört habe, werde ich beim nächsten Mal wohl eher Sharm el Sheik buchen.