Florida Dezember 2006

Bildergalerie (Nokia 6230i)

Besuch der ACSAC im Miami Beach Resort & Spa

1. Tag: Sonntag, 10. Dezember

Schlafe nicht sehr gut, bin wieder verkühlt, hätte, als ich mit Klaus im aiola upstairs gegessen habe, die Jacke anlassen sollen - aber wie oft kann man im Dezember schon im Freien essen?

Rufe um ca. 5 Uhr ein Taxi, meine Zeitung kommt gerade; die Taxifahrt kostet etwas mehr als EUR 20,--. Beim Einchecken gibt es genau vor mir mal wieder Probleme mit einem Ticket, mein Gepäck wird dafür gleich bis Miami durchgebucht und auch die Bordkarte für Frankfurt bekome ich gleich in Graz. Sowohl der Flug nach Frankfurt als auch der von dort nach Miami starten ohne Verspätung.

Lufthansa zeigt vor der Landung ein Video, wie das Einreiseformular richtig auszufüllen ist, trotzdem schaffe ich es wieder, das Geburtsdatum in der falschen Zeile einzutragen, aber da ich damit gerechnet habe, habe ich mir sowieso ein 2. Formular genommen, meinem Sitznachbarn (wir sitzen nur zu 2. in einer 3-Reihe in einer 747) aus Osteuropa geht es genauso (ich, als Retter der Menschheit, mache ihn aber darauf aufmerksam) - auch viele andere holen sich weitere Formulare.

Für Miami werden 25-28°C vorhergesagt, mit vermutlich leichtem Regen am späteren Nachmittag.

Das Essen besteht aus einer kleinen Portion Tortellini oder einer Art Gulasch, dazu nehme ich eine Flasche Bier und danach einen Cognac, den ich ganz schön spüre.
Später gibt es noch Pizza, dazu trinke ich wieder ein Bier.

Die Einreise (Fingerabdruck der beiden Zeigefinger und digitales Photo des Gesichts ohne Brille) geht dann ohne Probleme vor sich, ich hebe an einem ATM USD 100,-- ab und schaue, ob es vielleicht doch einen Bus zum Hotel gibt und entscheide mich dann (nach einigem „Herumwandern“) für das Shuttle-Service, das kostet USD 23,-- (inkl. USD 3,-- Trinkgeld), dafür muß man relativ lange warten (erst nach den Bahamas suche ich mit leichtem Gepäck den öffentlichen Bus - wäre eigentlich auch kein Problem).

Wir fahren durch einige Gassen des Art Deco-Distrikt, das Hotel liegt relativ weit im Norden (48. Straße); Ich bekomme ein Zimmer im 10. Stock, mit Blick auf das gerade im Bau befindliche Nachbarhotel (das nennt sich „garden view“) - es ist inzwischen 17:00, das Hotel durchaus kein Tophotel!
Für mich ist morgen ja noch ein Eingewöhnungstag, da ich die relativ teuren Tutorien nicht gebucht habe, d.h. es wird erst morgen um 18 Uhr mit dem Begrüßungstreffen los gehen (ob es weitere „social events“ geben wird, weiß ich noch nicht).

Da es windig ist (und später auch wirklich zu regnen beginnt), bleibe ich gleich im Zimmer (bzw. melde mich für die Konferenz an und schau mir das Hotel an).

2. Tag: Montag, 11. Dezember

Da ich ja schon sehr früh schlafen gegangen bin (Jetlag?), wache ich zum ersten Mal schon um 01:35 auf und das geht die ganze Nacht so weiter, ich bleibe aber trotzdem bis 08:30 im Bett und gehe erst um 09:05 los, um die Umgebung zu erkunden. Der Tisch in meinem Zimmer ist auch kaputt, das muß ich auch melden.

Die Verkühlung ist (wie zu erwarten war) durch den Flug schlimmer geworden, das Wetter schaut nicht sehr gut aus. ich gehe zuerst in Richtung Norden, der Wind ist schon fast ein Sturm, in der Sonne ist es aber warm, dafür auch schwül. In diese Richtung kommen nur weitere Hotels, keine interessanten Lokale, bin daher um 10:15 wieder im Zimmer, der Tisch wurde bereits abgeholt und ich gehe nun in Richtung SoBe und zwar am Strand entlang, da es fast direkt ab dem Hotel (ca. 50 Meter, 47. Straße) einen durchgehenden Boardwalk bis zum festen Weg ab der 23. Straße gibt (insgesamt sind es ca. 7km vom Hotel bis zum Lummus Park).
Im Bereich der 15. Straße beginnt es zu regnen und ich gehe zur Collins Ave. und kaufe dort an der 16. oder 17. Straße Bier und eine 2l-Flasche Lemon. Da der Regen bald wieder aufhört gehe ich doch weiter zum Ocean Drive: Clevelander, News Cafe und Mango's sind noch immer da, Wet Willies gibt es auch noch, aber auch viele andere Lokale: das ist der einzige Bereich, wo relativ viel los ist. Im gesamten Bereich wird sehr viel gebaut und/oder renoviert

Im Wasser sind nur ein paar Kiter, Surfer und 2 Schwimmer in einer winzigen, etwas geschützten Bucht; es sind aber auch kaum Leute am Strand. Da es sehr windig und wechselhaft bleibt, bin ich bald wieder im Zimmer und schau mir einen Film im TV an.

Um 17:00 sind die meisten Wolken wieder verschwunden, ich gehe runter zum „Empfang“, der eigentlich ein Witz ist: die 40 oder 50 Frühlingsrollen sind fast sofort weg, dann gibt es nur mehr Salzgebäck und Käse, für 1 kleines Bier sind USD 7,-- zu bezahlen, ich bin also kurz nach 19 Uhr schon wieder im Zimmer und schau mir einen weiteren Film an.

3. Tag: Dienstag, 12. Dezember

Wache diesmal um 03:30 auf, bleibe (munter) bis 07:00 im Bett und leg mich nach dem Duschen nochmals hinein. Das Wetter ist wieder nicht gut, nur im Landesinneren schaut es etwas besser aus.

Der erste Vortrag beschäftigt sich mit dem US Gesundheitssystem und was dabei Bundes- und was Ländersache ist und wieviel Privatsphäre notwendig ist. Ist interessant, hat aber mit IKT-Security eigentlich nichts zu tun, eher mit genereller Sicherheit (Seuchenausbrüche etc.) und Datenschutz, das ist aber bei den eingeladenen Vortragenden wohl eher generell so.

In der Pause um 10 Uhr schaut es in Richtung Norden gar nicht so schlecht aus, die Grenze zwischen stark bewökt und fast wolkenlos verläft genau hier.

Der nächste Vortrag, den ich besuche, behandelt das Problem der Paßworteingabe auf unsicheren Rechnern: einige sehr interessante Ansätze, die (abgewandelt?) auch für TUGonline durchaus relevant sein könnten.

In der Mittagspause gibt es ein gutes Mittagessen, Getränke scheint man aber bezahlen zu müssen; das Wetter wird danach deutlich besser und daher gehe ich auf 2 Stunden an den Strand, wo die rote und die violette Flagge wehen: gefährliche Bedingungen und Quallen - und Quallen (Man of War, Portugiesische Galeere) liegen da wirklich überall herum!

Am Nachmittag besuche ich wieder einige interessante Vorträge, in den Pausen gibt es Coka Cola und Sprite in Dosen, dazu Cookies. Für die Abendveranstaltung (Überreichung der Preise) wird angekündigt, daß es mehr zu essen geben wird als gestern. Außerdem waren bei den Papieren, die man bei der Anmeldung bekommen hat, 2 Gutscheine für Getränke dabei.
Es gibt dann Fingerfood, ich trinke 2 Bier und fahre dann aber bald mit dem Bus um USD 1,50 („no change“, also USD 2,-- für mich) zur Lincoln Rd., von wo ich dann zum Ocean Drive gehe.

Exkurs: Bussystem in Miami

Eine Busfahrt kostet USD 1,50. Wenn man schon vorher weiß, daß man umsteigen will oder muß, dann sagt man dem Busfahrer, daß man ein „transfer ticket“ haben will, das kostet dann USD 2,-- und man bekommt einen Zettel, den man dann dem Fahrer des nächsten Busses abgibt.
Die Busse fahren i.a. sehr pünktlich, die Fahrer helfen gerne, für die Mitnahme von Fahrrädern haben sie vorne eigene Halterungen, außerdem gibt es Rampen, die für Rollstuhlfahrer etc. ausgefahren werden.

Ich gehe wieder in den CD-Laden an der 5. Straße, kann mich aber nicht entscheiden, besuche dann das Mango's, trinke dort 2 Bier (je USD 7,-- + 1,--) und geh dann zu Fuß nach Hause (was ca. 1 Stunde dauert).

4. Tag: Mittwoch, 13. Dezember

Das Wetter ist heute viel besser, der Husten dafür viel schlimmer und dann stelle ich auch fest, daß es im ganzen Zimmer keine Steckdose für europäische Stecker gibt - immer hatte ich den Adapter mit, nie hab ich ihn gebraucht - und jetzt? Ich gehe zur Rezeption fragen, die mich an den Concierge verweist, aber leider, nein, soetwas haben sie nicht ….
Ich frage daher eine Norwegerin, die ich gestern kennen gelernt habe, ob sie vielleicht einen Adapter hat und sie bringt ihn mir in einer Pause, das Handy bekommt wieder Saft.

Ich besuche am Vormittag wieder Vorträge, lege mich nach dem Mittagessen an den Pool (dort liegt auch die Norwegerin mit ihrer Schwester), als die Sonne (schon vor 15 Uhr) hinter den benachbarten Hochhäusern verschwindet, gehe ich wieder zum Ocean Drive, Vorträge gibt es am Nachmittag keine für mich interessanten.

Ich kaufe im Surf Style ein Hemd und 1 T-Shirt, vergesse dabei wieder einmal, daß hier (fast) alle Preise ohne Steuer angeschrieben sind. Bei Wet Willies trinke ich dann einen kleinen frozen Drink um USD 7,--. In vielen Lokalen gibt es 50%-Rabatte, da einfach zu wenig Leute unterwegs sind. Ich setze mich dann ins Caffe (!) Milano und frage, ob es ok ist, wenn ich nur etwas trinke. Kein Problem heißt es. Nach einem kleinen Samuel Adams frage ich nach der Rechnung: es kostet USD 10,18 und obwohl das Trinkgeld eigentlich schon inkludiert ist: „Graduity: 1,36 has been added - feel free to adjust it“ gebe ich USD 11,00, aber die sehen mich sicher nicht wieder!

Schaue weiter in die Lincoln Rd., da ist eigentlich mehr los, viele italienische Restaurants, Schuhgeschäfte, etc. Um 21 Uhr bin ich aber schon wieder im Zimmer, in etwa auf Höhe der 30. Straße haben mich die Norwegerinnen per Bus überholt. Im TV läuft CSI Miami.

5. Tag: Donnerstag, 14. Dezember

Wie der Wetterkanal vorhergesagt hat: mieses Wetter, sehr schwül. Obwohl ich in den Voträgen wegen der Klimaanlagen immer mein Hauberl trage, ist die Verkühlung schlimmer geworden.

Besuche interessante Vorträge über IDS und Phishing, da fallen mir gleich ein paar Anwendungen für uns ein.

Um 11:35 regnet es dann zwar nicht mehr, das Wetter bleibt aber mies. Es ist unklar, ob es heute ein Mittagessen gibt oder nicht - dann gibt es doch zumindest Salat mit Putenstreifen, den ich mit der Norwegerin (der ich den Adapter schon zurückgegeben habe) und einem Kölner.
Die Norwegerin war schon ein paar Tage hier, fliegt nach Weihnachten zu einer Hochzeit nach Mexiko und dann noch nach Boston: viel unterwegs.

Nach dem Essen ist das Wetter wieder etwas besser, die Sonne kommt fast heraus, nach den Vorträgen (um 18 Uhr, unspektakuläres Ende der Konferenz) beginnt es aber wieder zu regnen - laut Wetterbericht gab es heute Rekordniederschläge: der bisherige Rekordwert von 1955 sei mehr als verdoppelt worden und im Golf von Mexiko sei noch immer sehr viel feuchte Luft auf dem Weg in Richtung Florida, im Nordwesten der USA gibt es schwere Winterstürme. Morgen soll es hier ebenfalls regnen, erst am Wochenende wieder trockner werden.
Kaum gehe ich gegen 20 Uhr aus dem Haus, beginnt es schon wieder zu regnen, an der 25. Straße dann sogar sehr stark, es wird dann aber schnell besser. Als ich aber in der Lincoln Rd. bin, beginnt es wirklich zu schütten - und das heute, wo hier ein 5-Meilen-Lauf vom Convention Center zum Strand stattfindet (Nike RunHitRemix mit Musikbegleitung durch Coolio, Young MC, Vanilla Ice, Digital Undergroud und De La Sol und 4000 Läufern).

Ich gehe dann bei leichtem Regen heim, dabei klart es langsam auf und als ich um 22:30 beim Hotel ankomme, ist es eigentlich ganz ok.

In den Straßen sieht man viele Porsche, Mercedes, Hummer (Version 2 und den als Stretch-Limo), relativ wenige Ferrari und nur einen (Miet-)Lamborghini, dafür aber auch Maserati und Bentley GT.
Crysler Crossfire, Mazda MX5, Nissan 350Z und BMW Z4 bzw. Z3 sieht man überall. BMW und Audi scheinen von den besseren Autos die häufigsten zu sein.

6. Tag: Freitag, 15. Dezember

Um 07:30 schaut das Wetter eigentlich ganz ok aus, 1 Stundfe später allerdings wieder mehr nach Regen. Hab mich noch nicht entschieden, ob ich in die Shopping Mall im Norden fahren soll (in der Franz vor 6 Jahren war), oder ob ich doch wieder ins Art Deco-Viertel gehen soll. Knapp vor 9 Uhr entscheide ich mich dann wieder fuer den Art Deco Distrikt. Diesmal gehe ich fast bis ganz hinunter (bis nach dem South Pointe Park, also schon fast Fisher Island). Ich hebe USD 100,-- ab und kaufe im CD Shop eine Merengue-CD (Franz wird sich über eine Kopie sicher freuen) um ca. USD 15,-- und gehe dann entlang der Washington Ave. bis zur Post an der Ecke zur 13. Straße; wo ich Briefmarken kaufe. In der Washington gibt es viele Geschäfte und Lokale, esse um USD 4,-- ein großes, fettes Pizzastück, dann einen Alcopop (Margarita), kaufe dann noch 6 Ansichtskarten um USD 1,-- (alles ohne Steueraufschläge) - in einem Drugstore hole ich mir noch 1 große Dose Bier. In Richtung S/O schaut es eigentlich ganz ok aus, N/W ist aber ganz schwarz und auf halbem Weg nach Hause zahlt sich der Schirm wieder aus. Die rote Flagge ist jetzt zwar weg, es gibt auch kaum noch größere Wellen, die violette Flagge für die Quallen hängt aber noch immer.

Schaue mehrere File im TV, will aber später (wenn das Wetter hält) nochmals reinschauen - und da das Wetter gut bleibt, gehe ich nochmals zum Ocean Drive, in die Lincoln Rd. und die Washington Ave., wo überall ziemlich viel los ist. Viele Girls tragen obwohl es total schwül ist (wohl weil es „in“ ist) hohe Stiefel (teilweise sogar mit Pelzbesatz) - für Miami Beach sicher nicht optimal, vor allem, wenn man aus den klimatisierten Bereichen heraus kommt.
Ich trinke ein paar Bier (auch auf der Straße), esse um USD 3,75 eine Riesenportion Putenkeule mit schwarzem Reis, Bohnen und Kartoffel (das wird mich aber um Mitternacht - kaum zuhause - wieder verlassen). Lange Hummer, Rolls Royce, alles ist heute unterwegs!
In vielen Hotels (auch bei uns) finden anscheinend Weihnachtsfeiern statt: überall sieht man Ballkleider und Smokings.

7. Tag: Samstag, 16. Dezember

Und es regnet wieder! Ich muß die Adresse auf der Hotelrechnung (die schon unter der Tür durchgeschoben worden war) richtig stellen lassen, versuche mir ein Shuttle-Taxi für 11 Uhr rufen zu lassen, aber das hätte ich schon gestern machen müssen, keine Chance. Ich lasse etwas mehr als USD 8,-- für die Zimmermädchen zurück, verlasse das Hotel und fahre mit dem Taxi (Fixpreis: USD 32,-- und USD 3,-- als Trinkgeld) zum Flughafen, als Quittung bekomme ich eine Blankokarte zum selbst ausfüllen in die Hand gedrückt.