Prolog Da ich den Restplatzbörsenmarkt schon seit 2 Wochen beobachte, weiß ich, daß heuer tatsächlich erst 48 Stunden vor Abflug wirklich gute Angebote reinkommen. Da wir (=GW und ich) am Dienstag fliegen wollen erwarte ich am Samstag noch gute Angebote, GW will sich auf mich verlassen. Tatsächlich kommt am Samstag bei der Restplatzbörse ein Angebot für Lanzarote: 3*-Roulette (mit Halbpension) um EUR 299,-
Da ich mich daran erinnere, daß ich dort sowieso schon einen
Account habe, versuche ich gleich über das Internet zu buchen,
auch um zu testen, ob man sich damit die Buchungsgebühr sparen
kann.
Ich warte dann noch einige Zeit, es passiert aber nichts und daher fahren wir um ca. 10:30 nach Seckau zum Grillen und zum Marktfest (wo sich auch unsere Frau Landeshauptmann aufhält).
Am Abend (ca. 20:30) sehe ich dann, daß um ca. 16:30 die
Bestätigungsmail gekommen ist: mein Name stimmt, GW ist dort
als „Gerhard Dieser“ angeführt, außerdem steht
dort, daß Änderungen der Buchung nur am selben Tag
durchgeführt werden können, also versuche ich in einer Mail
noch richtig zu stellen, daß die 2. Person „GW“
heißt. Am nächsten Tag sehe ich, daß sie schon um 06:05 auf meine Nachrichten reagiert hat. Sie meint, die Änderung sollte kein Problem darstellen, ich solle aber in Zukunft immer nur im Büro anrufen. |
0. Tag: Montag, 3. Juni
Nach der Arbeit bringt mich L. zum Zug um 19:26, der wegen eines Notarzteinsatzes
in Bruck (was auch immer das bedeutet) Verspätung hat. Bei GW komme ich dann erst um ca. 23:00 an, bekomme noch ein Bier und dann gehen wir auch schon schlafen. |
1. Tag: Dienstag, 4. Juni
![]() ![]() Wache schon relativ früh wieder auf und bin daher um ca. 04:00 reisefertig. Wir fahren nach Schwechat, GW stellt das neue Dienstauto in den Firmenbereich und dann hole ich die Tickets, die auf Gerhard Dieser lauten. GWs Paß wird aber nicht kontrolliert, er checkt sein gesamtes Gepäck als Handgepäck ein (weniger als 8kg, auch seine Nagelschere etc. macht bei der Kontrolle kein Problem.
Wir fliegen pünktlich ab, im ersten Teil sind die Alpen gut zu sehen,
dann ist alles unter einer Wolkendecke, erst über Afrika sehen wir
wieder mehr. Wir bekommen das Apartement „F 14“, mieten um EUR 11,- auch einen Safe. Das Apartement ist gleich oberhalb vom Pool, hat Sat-TV, ist groß, nur im Bad brennt das Licht nicht, soll aber noch am Vormittag repariert werden. Um uns einen Überblick zu schaffen wandern wir gleich mal los, Bushaltestelle ist ca. 300m entfernt, wir gehen aber bis Puerto del Carmen, ein ziemlich weiter Weg (mehrere Kilometer!), selbst zum Hauptstrand Playa Grande geht man schon 30 Minuten, daher gibt es eine erste Pause von je 2 Bieren. In der Altstadt schaut's noch immer ganz nett aus, manche Lokale sind schön hergerichtet, wir entdecken dann ein kleines Pub, in dem das große Bier nur EUR 1,50 kostet, da müssen wir natürlich auch rein. Zurück in unserer Anlage kaufe ich in einem Diskont-Supermarkt um ca. EUR 5,50 1l Gin und Fanta Lemon, GW, der wegen seiner angegriffenen Gesundheit heuer keine starken alkoholischen Getränke trinken will, nimmt nur ein paar Dosen Bier mit. Danach gehen wir zum hier extrem breiten Strand, bis dann gegen 18:00 die Sonne hinter ein paar Wolken verschwindet; am Pool, der vorher fast überbelegt war, ist nun auch nichts mehr los - alles schon beim Abendessen! Beim Duschen (mit sehr wenig Wasserdruck) merke ich dann daß die Sonne bei unserer Wanderung Stirn und Nacken schon ganz schön zugesetzt hat.
Das Essen ist sehr gut: Muscheln als Vorspeise, Kaninchen und als Nachtisch
Ananasgelée und „gebratene Milch“ - mmmmh! Nach ein paar 4-Gewinnt fahren wir um je EUR 0,81 (kassiert wird allerdings EUR 1,70 für 2 Personen) mit dem Bus nach Puerto del Carmen, schauen uns die Lokale im Hafen an (bekommen vor einem nur für das Betrachten der Speisekarte je ein Glas Sekt) und gehen wieder in das kleine Pub, wo nun das Bier allerdings doppelt soviel kostet wie am Nachmittag, die Live-Musik ist auch nicht gerade überwältigend. Wir ziehen daher weiter in eine nette Bodega (die anscheinend auch Bodega heißt), trinken dort eine kleine Flasche Wein und kosten um EUR 1,90 eine (sehr große) Portion Tortilla Español. Um 23:30 sind wir dann auch schon zurück, bei uns ist allerdings absolut nichts los und da wir doch ziemlich k.o. sind, gehen wir auch bald schlafen. |
2. Tag: Mittwoch, 5. Juni
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Ganz gut geschlafen, trotzdem noch ziemlich müde; Wetter um 08:00
besser als es gestern war, geh mir das Frühstücksbuffet anschauen,
GW liegt (wie nicht anders zu erwarten) noch im Bett. Breche um 08:45 auf in Richtung Playa Grande, brauche ca. 30 Minuten: es sind kaum junge Leute (zählen wir da noch dazu?) am Strand - naja: Enkelkinder drücken das Durchschnittsalter.
Gehe um 10:45 erstmals ins Wasser:
Publikum wird dann sogar gemischter, doch kein reines Rentnerzentrum, am Nachmittag taucht dann auch GW auf, es ist ziemlich heiß und beide haben wir schon einen leichten Sonnenbrand; um 16:30 gehen wir dann auf 1 Bier (naja: werden mehrere - EUR 15,-) und fahren dann mit dem Bus zurück, wofür wir wieder EUR 1,70 zahlen müssen, scheint so eine Art Einheitspreis zu sein. Während sich GW frisch macht zieh ich mir 1, 2 Gin Lemon rein und bin dann ziemlich bedient. Das Wetter wirkt jetzt nicht so toll - es beginnt sogar kurz zu regnen. Auch nach dem Abendessen (Kalbfleisch, Huhn, Pulpo a la vinagreta, kein Nachtisch aber Bier) regnet es leicht, wir trinken vorerst ein paar Bier auf der Terrasse, spielen wieder 4-Gewinnt bis 22:30 und schauen dan noch fern, ich gehe aber bald ins Bett, hör gar nicht mehr, wann GW kommt, wache dafür in der Nacht auf und setze mich einige Zeit auf die Terrasse, bevor ich dann bis 09:15 weiterschlafe. |
3. Tag: Donnerstag, 6. Juni
![]() Zum Frühstück nehme ich nur 2 Ananas-Säfte und 1 Semmel, dann versuche ich meine Mails zu checken: schaut billig aus (EUR 1,00 für 8 Minuten), aber alleine der Aufruf von mail.TUGraz.at dauert schon länger als 8 Minuten. Ich brauche EUR 3,00 um auch nur 1 Mail an L. zu schicken und um 1 Mailanfrage zu beantworten. Um 10:05 marschiere ich los, wieder zum Playa Grande, wo ich um 10:30 ankomme, es ist heute ziemlich windig. GW kommt überraschend früh, dafür gehen wir auch schon bald unsere Biere abholen, er geht einkaufen, ich zurück zum Strand. Der Strandtag ist sonst ziemlich ereignislos, ich lese Fachliteratur und gehe selten ins Wasser. Das Abendessen (ich gehe zu Fuß zurück) ist wieder sehr gut, danach sind wir wieder ziemlich k.o., GW legt sich bis 22:00 nieder, aber nachdem auch ich mich dann ausziehe, steht er wieder auf und will fortgehen - also zieh ich mich wieder an und wir fahren nach Puerto del Carmen und trinken im Hafen um je EUR 3,00 4 Strongbow Cider, mit dem letzten Bus geht es kurz nach Mitternacht zurück. GW's Bankomatkarte wird von mehreren Bankomaten abgelehnt, morgen will ich schauen, ob ich Geld bekomme. |
4. Tag: Freitag, 7. Juni
![]() Gut geschlafen (auch wenn man wegen GW's leichtem Schlaf nicht lüften kann), steh um 08:00 auf, meine Haut hat sich diesmal in der Nacht nicht erholt, werde wohl heute eher im Schatten (wo gibt's hier Schatten?) bleiben.
Ich geh natürlich wieder zu Fuß nach Playa Grande,
es ist heute sehr windig, der Sand ist einfach überall! Ich kauf dann auch noch 2 T-Shirts, wie sie GW gestern gekauft hat, dann trinken wir wieder je 2 Bier, GW fährt zurück und ich bleibe bis 18:00 am Strand (heute allerdings fast immer im T-Shirt), wo heute überraschend viele häßliche Mädels sind. Nach dem - wieder sehr guten - Abendessen (der Nachtisch, den ich gerne gehabt hätte: Karamelpudding, ist dann schon aus, aber Pulpo a la Vinagreta und das Putencordon sind ok) trinken wir wieder einiges auf der Terrasse und GW mag dann nicht mehr fortgehen. Daher machen wir seinen Wein auf und schauen Eurosport. |
5. Tag: Samstag, 8. Juni
![]() ![]() Wieder gut geschlafen, nur einmal von der von GW schon gestern bemerkten Gelse aufgeweckt worden, stehe um 08:00 auf, das Wetter ist heute schlecht, kein Himmel zu sehenn, nur Wolken, aber wir wollen heute sowieso nach Playa Blanco fahren um zu sehen, wie's dort so ausschaut (soll sich ja seit 1996 stark entwickelt haben).
GW will heute auch zum Frühstück - naja: falls ich ihn
aufwecken kann. GW geht um 09:00 tatsächlich mit ins Restaurant, danach erwischen wir den Bus (Zeiten an den Haltestellen sind immer die Abfahrtszeiten am Startpunkt!) gerade noch, das Wetter ist nun besser, aber noch immer stürmisch.
Die Weiterfahrt nach Playa Blanco ist gar nicht so einfach:
es gehen nur selten Busse und am Wochenende noch seltener, d.h. es wird
11:40 bis endlich der Bus kommt! Direkt in der Stadt (1. Haltestelle) gibt es einen schönen Strand: Von dort führt eine Strandpromenade hinüber zum Hafen mit der Anlegestelle für die Fähren nach Fuerteventura und parallel dazu führt eine Fußgängerzone durch den Ort. Auch in diesem Bereich gibt es eine Strandpromenade (ohne Lokale), die beim Ibero Star Lanzarote an einer künstlich angelegten geschützten Bucht mit grünem Wasser vorbeiführt, wo wir zum Baden bleiben.
Um 14:30 schauen wir, wann der Retourbus gehen wird: um 14:40 und dann der nächste erst um 19:40, d.h. Ausflüge hierher sollte man besser nicht am Wochenende planen! Wir trinken in Puerto del Carmen noch je 2 billige Bier, danach will GW heimfahren (er braucht aber durch das immense Fahrgastaufkommen am Wochenende bis 17:30, bis er zuhause ist), ich geh über die Strandpromenade zum Playa Grande Dort bleibe ich dann noch bis 18:00 unter (inzwischen schon länger) völlig wolkenlosem Himmel - hier weht nun allerdings ein Sandsturm. Auch auf der Terrasse ist es um 19:00 noch sehr heiß und es bleibt wolkenlos. Wie's ausschaut werde ich den Gin wohl gerade schaffen, GW ist ja wirklich hart geblieben und hat nur Bier und Wein getrunken. Meine Stirn und meine Nase fühlen das Urlaubsende nahen - sie beginnen sich also zu schälen. Nach dem Abendessen bleiben wir heute wieder zuhause (werden wir alt - sind wir alt?). |
6. Tag: Sonntag, 9. Juni
![]() Schlafe bis 09:00, es ist noch immer sehr windig, dafür wolkenlos, Nase leicht verstopft (beim Wind verkühlt?). Bin um 10:00 am Strand, Frühstück hab ich ausfallen lassen, heute wollen anscheinend noch mehr Leute einen Ausflug machen: an jeder Bushaltestelle warten viele Leute. GW kommt wie immer erst am Nachmittag zum Strand, das Wasser ist heute extrem kalt, bekomme sogar beim Schwimmen eine Gänsehaut! Um 15:45 gehen wir wieder auf je 3 Bier, ich bleibe dann - wie immer - bis 18:00 am Strand, am Rückweg sehe ich dann in einer kleinen Bucht eine Menge Surfer, die die ziemlich hohen Wellen ausnutzen. Nach dem Rasieren geht dann plötzlich auf der rechten Wange die komplette Haut ab - hatte dort aber nie einen Sonnenbrand bemerkt - sehr seltsam! Wir fahren mit dem Bus (Automiete ab EUR 15,-/Tag) nach Puerto del Carmen, essen ziemlich gut (Fisch- bzw. Tomatensuppe, Kaninchen bzw. Seezunge - das war klar! - mit Papas), mit Wein zahlen wir aber auch ca. EUR 40,-. Später nehmen wir dann im Hafen noch je 3 Strongbow und fahren schließlich mit dem Taxi (sehr billig: EUR 3,50) nach Hause, wo wir etwa um 00:30 ankommen. |
7. Tag: Montag, 10. Juni
![]() Schlafe bis 08:00, meine rechte Wange ist nun ganz rosa, werde heute also LSF 20 verwenden! Die Sprühsonnencreme läßt sich (wie auch bei GW) nicht mehr sprühen - vielleicht sollte man die immer stärker aufschütteln, damit am Schluß nicht der Bodensatz übrig bleibt? Verzichte wieder auf das Frühstück, es ist heute anscheinend weniger windig, Himmel noch immer wolkenlos. Telephoniere dann um EUR 2,-- mit L.. Heute scheint extreme Ebbe zu sein: das Wasser ist ca. 15 Meter weiter weg als gestern, Leute sind auch fast keine da, obwohl heute wirklich weniger Wind weht, am Nachmittag wird es dafür sehr heiß. Etwas weiter am Strand liegt einer der besten Pos, die ich je live gesehen habe, Rest ist allerdings nicht so gut. GW taucht natürlich auch auf, aber schon um 15:00 holen wir uns unsere Bier (je 2), ich bleib dann noch 2 Stunden am Strand. Zurück im Zimmer trinken wir dann einen Teil unserer Getränke, gehen ziemlich spät zum Abendessen, von dem ich erstmals nicht so begeistert bin. Nachher werden die restlichen Getränke „entsorgt“ und dann gehen wir noch in eine kleine Bar gleich hier vor der Anlage, wo wir nochmals je 2 Bier trinken. |
8. Tag: Dienstag, 11. Juni Ich erwache gegen 07:00, stehe schon um 07:15 auf um fertig zu packen, um 08:30 sollen wir abgeholt werden. Um 07:45 sind wir dann auch eigentlich abreisebereit - naja: GW braucht im Bad wieder etwas länger. Wir werden ziemlich pünktlich abgeholt, wieder überprüft niemand das Ticket von Herrn Gerhard Dieser.
Das Wetter in Wien ist besser als erwartet, wir waren genau die
Schlechtwetterwoche nicht da. |
Nachbetrachtung Um diese Jahreszeit um diesen Preis auf die Kanaren: das ist nur zu empfehlen! Am Abend ist zwar nicht extrem viel los, aber genug (wenn man will). Wohnen sollte man wenn möglich zwischen Playa del Carmen und Puerto del Carmen: Strand und Bars leicht zu erreichen oder in Playa Blanca, dort in Strandnähe, da sich der Ort inzwischen immer weiter auch ins Landesinnere ausbreitet. |