Kanaren 1995: Gran Canaria - Teneriffa und La Gomera

Der erste Aufenthalt mit GG auf den Kanarischen Inseln.

Gran Canaria

Unsere gebuchte Hotelanlage entpuppt sich als die Bungalow-Siedlung "Vista Oasis" im "Sonnenland", einer sehr großen Ferienanlage im Süden von Playa del Ingles mit Gratisbusverbindung (bis 17:00) zu den Dünen von Maspalomas;

Die Ausstattung ist sehr gut: Schlafzimmer mit Kasten und (mietbarem) Safe, Kitchenette und großem Wohnzimmer mit Schlafcouch und Fernseher (mit Münzeinwurf). Alle 2 Tage wurden die Bade- und Handtücher im Bad gewechselt. (Im Bad waren aber auch immer kleine Küchenschaben)

In der Umgebung dieser Anlage gab es aber beinahe nur Restaurants in anderen Bungalow-Anlagen (Sonnenland I, Sonnenland II, …)

Playa del Ingles:
Mit dem Linienbus um 250 PTS bzw. um ca. 400-500 PTS (1995: 100 PTS ~ 8 ATS) mit dem Taxi zu erreichen - ein "Kulturschock": reine Touristenstadt, nur Hotels, ausländische Restaurants ("Bierhalle", "Musikstadl"), Autovermietungen und große Einkaufszentren. In der Pseudoaltstadt San Fernando (zur selben Zeit entstanden wie der Rest) gibt es wenigstens ein paar Restaurants mit kanarischem Essen, z.B. das Restaurant La Casa Viejo (Fischhaus, [wi:echo] gesprochen), in dem die Portionen sehr groß sind (Kalamares, Fisch, Papas arrugadas mit Mojo rojo, allerdings hier zumeist ohne Salzkruste)
Arguineguin:
Kleines Fischerdorf (allerdings mit viel Bautätigkeit in der Umgebung) mit kleinen netten Lokalen in der Nähe des Yachthafens mit kanarischer Kost (auch Gofio).
Puerto Rico ([porto riko]):
Sehr schöne Bucht, schöner schwarzer Strand, viele Palmen;
der gesamte Schluchtrand ist aber wie in einem Fußballstadion verbaut: wie Tribünen gehen die Hotels und Apartment-Anlagen den gesamten Berg hinauf.
Puerto de Mogán:
Griechisch anmutendes Dorf: kleine Gassen, niedrige Häuser, kein großes Hotel, aber schöne Apartment-Anlage direkt am kleinen aber schönen schwarzen Strand (allerdings rel. teuer).
Die Bedienung in den Restaurants ist deutsch oder spricht es zumindest.

Geführte Inselrundfahrt (um ca. 6.000,-- PTS/Person):
Das Inselzentrum ist zum Teil sehr steil und zerklüftet (wildromantisch), bis zur Wetterscheide eher kahl, dann (im Norden) wird die Vegetation üppiger (Bananenplantagen, Bananen heißen Plantañas); Auf der Fahrt sehen wir hunderte blühende Agaven (ca. 3-4m hohe Blüten"stämme").

Die Hauptstadt Las Palmas ist beinahe eine Großstadt, wirkt aber zumindest beim Vorbeifahren nicht so.
Zwischen Las Palmas und Playa del Ingles gibt's nicht viel zu sehen.

Zusammenfassung:
Wenn Gran Canaria, dann Puerto de Mogán und Puerto Rico bzw. Ausflüge ins Inselinnere.

Teneriffa

Zur Überfahrt verwendeten wir das Schnellboot (Hidrofoil), aber Flüge sind kaum teurer, viel schneller und häufiger. Außerdem verkehren die Fähren am Sonntag nicht sehr oft.

Von Santa Cruz de Tenerife mit dem Bus über Los Christianos nach Playa de las Americas und dann weiter nach Playa de la Arena.
Leider versteht der Busfahrer Playa de Serena und setzt uns um 22:00 in der Einöde aus. Kein freies Zimmer, nach ca. 1 Stunde fahren wir mit dem Taxi weiter nach Puerto de Santiago: nach vergeblicher Apartmentsuche steigen wir in einem 4*-Hotel um 7.000 PTS ab. Um diese Zeit haben dann auch (fast) keine Restaurants mehr offen (22:00 scheint hier die Grenze zu sein - jedenfalls in der Nebensaison). Ab ca. 5:00 ist es dann auch sehr laut und von 8:00 bis ca. 9:30 gibt's dann auch kein Wasser; außerdem läuft die Klimaanlage die ganze Nacht so stark, daß es im Zimmer kalt ist.
Am nächsten Morgen finde ich dann ein riesiges Appatement um 4.500 PTS gleich am Playa de la Arena, hätte aber noch ein viel günstigeres Zimmer haben können, nur wollte der auf keinen Fall eine Frau auch dort wohnen lassen (???).

Los Gigantes ist auch gleich in der Nähe (200 PTS mit Bus oder sogar per pedes zu erreichen).

Inzwischen naht der längste Tag des Jahres und man bemerkt die Nähe zum Wendekreis des Krebses: Laternenmaste werfen praktisch keinen Schatten mehr!
Generell: Juni ist die Jahreszeit für die Kanaren: Nebensaison, also billig und ruhiger (dafür haben aber auch viele Restaurants geschlossen bzw. sperren früh zu), keine Stechmücken (jedenfalls nicht auf den besuchten Inseln); die Hauptsaison ist August/September bzw. der Winter.

Um ca. 300,-- ATS kann man ein Auto für 24 Stunden mieten (zahlt sich auf Teneriffa auf jeden Fall aus!);


Wir fahren um ca. 9:30 von Playa de la Arena über Santiago del Teide (Tankstopp) nach Garachico und weiter nach Icod del Vino mit seinem alten großen Drago (Drachenbaum) "drago millenaris"; wir bekommen um 100 PTS einen tollen Park- und Photoplatz mit Aussicht auf den Drago und den Teide.

Um ca. 12:00 sind wir dann am Lago (riesige Mehrwasserpool-Anlage) in Puerto de la Cruz und bleiben bis 15:00 im Bad, dann fahren wir weiter nach La Laguna, der Universitätsstadt der Kanaren und von dort auf den Monte de las Mercedes, wo wir mitten in den Wolken in einem Zedern/Pinien-Wald sind; Manchmal reissen die Wolken auf und dann hat man Ausblick auf den Teide und in die Täler in Richtung San Andrés und Punta del Hidalgo.
Zurück in La Laguna fahren wir dann von Orotava in die Las Cañadas: durch Pinienwälder geht's bis über die Baumgrenze, wo es um 18:00 in ca. 2.200m Seehöhe unglaublich heiß ist. Unter uns ist die Wolkendecke und über bzw. vor uns der Pico del Teide. Wir fahren bis zur Basisstation des Teide und von dort weiter nach Chio und dann über Tamaimo zurück nach Los Gigantes bzw. Playa de la Arena (19:30, ca. 300km) - viel schöner (und billiger) als der gebuchte Ausflug auf Gran Canaria!

Am 25. wollen wir nach Los Christianos fahren, aber wie wir das Hotel verlassen, beginnt es zu regnen; der vormittag bleibt dann schlecht.

Gomera

Am 26.6. erreichen wir (wieder mit dem Hidrofoil) in ca. 35min San Sebastian, die Stadt, in der Kolumbus (hier Colon genannt) die letzte Nacht vor seiner Amerikareise verbracht hat.
Wir fahren aber mit dem Bus gleich weiter ins Valle de Gran Rey, das Tal der großen Könige (damit sollen die vielen großen Palmen gemeint sein). Die Fahrt führt über Serpentinen (mit traumhafter Aussicht) hinauf in den Nationalpark mit seinen Zedernurwäldern (immer im Nebel bzw. in den Wolken, sehr dicht und alles mit Moos und Flechten bedeckt). Nach ca. 50km (2 Stunden) sind wir dann oben im Valle; auch in großer Höhe wachsen hier schon die Palmen, je weiter wir nach unten kommen, umso grüner wird's. Die Bauern haben Terrassen mit den verschiedensten Gewächsen angelegt, dazwischen immer wieder Palmen.
Wir fahren bis zur Endstation, die hier auch Playa del Ingles heißt, besser aber sicher Playa del Aleman heißen sollte. Wir finden ein Apartment um 4.000,-- PTS im "Tres Palmeras" (siehe Neckermann-Katalog), an der Reception sitzt eine Kärtnerin; ab 18:00 sind wir dann am Pool.
Montags haben viele Lokale geschlossen, deshalb ist das Essen (conejo bzw. Hühnchen) eher enttäuschend - mit Ausnahme der Vorspeise: eine riesige Portion Salat: Mischung aus griechischem und Oktopus-Salat.
Am Dienstag wechselt das Wetter sehr (und das sollte hier so bleiben), dafür gibt's aber Superwellen! Wir entdecken in einer Photohandlung auch ganz tolle Karten von Gomera um 40,-- PTS/Stück.
Die Portionen sind in allen Lokalen sehr groß (auch die papas) und dann finden wir auch das Lokal: San José mit dem sehr netten Sohn der Eigentümer, der am letzten Abend sogar unsere Adresse will, um uns schreiben zu können (er bringt mir auch gofio zu einer Linsensuppe)
Dann die Enttäuschung: es gibt keinen Flughafen, wir müssen also am Samstag um 8:00 den Bus nehmen, schauen uns das Haus, in dem Kolumbus genächtigt hat, an und fahren wieder mit dem Hidrofoil zurück. Leider kommt unser Gepäck nicht mit uns -- es wird mit der Fähre 3 Stunden später nachgebracht.
Wir buchen einen Flug vom Aeroporte del Norte nach Las Palmas, sind um ca. 21:00 im Flughafen auf Gran Canaria und suchen uns dann noch eine Pension in der Umgebung, wo es aber relativ laut ist.

Der Rückflug hat nur leichte Verspätung, nur versäumt ihn GG beinahe, weil sie noch T-Shirts kaufen muß.