Prolog
RS überredet mich im Mai dazu, dass ich mit ihm in Kroatien
campen soll, er wird schon über Kärnten und Istrien
vorfahren, ich soll dann mit Bekannten nach Zagreb, wo er ein Konzert
besuchen will, nachkommen. |
1. Tag: Freitag, 5. Juli
Gernot bringt mich und IM nach Wundschuh, von wo aus wir mit MB dann weiter fahren, IMs Bankomatkarte wird dann an einem Bankomaten in einer Tankstelle in Landscha eingezogen, das Gespräch mit der Hotline ist mühsam und wird beim Grenzübertritt unterbrochen. Wir fahren über Nebenstraßen, oft mit 50 km/h über dem erlaubten Limit und reisen dann beinahe illegal nach Kroatien ein: Die Grenzkontrollen Slowenien und Kroatien sind nur 1 Wagenlänge voneinander entfernt, MB übersieht das und gibt Gas, da werden wir zurück gerufen. ZagrebUnser Apartment liegt in der Fußgängerzone, nur wenige Meter vom Schrägaufzug von der Unter- in die Oberstadt entfernt, RS kommt nur ca. 1 Stunde nach uns an.Im Apartment gibt es WLAN, im Kühlschrank mit Eiswürfelbereiter ist Mineralwasser eingekühlt, im Bad gibt es Einmalzahnbürsten mit Zahnpasta, dazu liegen auch Bademäntel und Badetücher bereit, für 2 Nächte zahlt jeder insgesamt 75 Euro. Wir gehen in die Altstadt essen: Zwar nicht billig, aber sehr gut: Tunfischtartar und dann Tintenfisch auf weißer Polenta. In der gesamten Altstadt ist sehr viel los, viele (gut besuchte) Gastgärten, alles Fußgängerzone. |
2. Tag: Samstag, 6. Juli
RS bleibt auf der Terrasse, ich schlafe ziemlich gut, stehe knapp nach
8 auf, habe etwas Kopfschmerzen. Am Nachmittag schaut es nach Gewitter aus, zieht aber an uns vorbei, erst auf der Heimfahrt bekommen wir etwas Regen ab.
Als die anderen zum Konzert gehen, gehe ich zur Oberstadt hinauf,
dort findet auch ein (Gratis-)Konzert statt, schau mich um, gehe
zum Hauptplatz hinunter und dann wieder in die Oberstadt, wo es -
gerade als ich nach einem Lokal zum Essen Ausschau halte - zu regnen
beginnt, ich gehe also ins Zimmer zurück, hole unsere Sachen von
der Terrasse herein und trinke 2 Bier. |
3. Tag: Sonntag, 7. Juli
Schlafe wieder gut, mein Zimmer in Richtung der Oberstadt ist extrem ruhig,
selbst am Morgen mit geöffnetem Fenster ist nichts zu hören. Wir gehen nochmals durch den Tunnel in das Café, in dem ich mit IM am ersten Tag auf RS gewartet hab, dann trennen wir uns: IM und MB fahren zurück nach Graz, RS und ich in Richtung Küste. Wir kaufen noch in einem Supermarkt (Lidl gäbe es auch überall) ein: Bauchfleisch, Wurst, Brot, Leberaufstrich, Paradeiser, Paprika, Wein, …. Auf der Fahrt kommen wir in ein Unwetter, die anderen auch: Halb Kroatien erwischt ein heftiges Hagelunwetter. DalmatienWir verpassen die Einfahrt zum Autocamp Romantica:Der Campingplatz ist inzwischen in mehrere kleine Campingplätze aufgespalten (auch auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht gibt es mehrere billigere, gut besuchte Campingplätze). Die Sanitäranlagen bei uns sind komplett neu, außer uns ist aber kaum jemand auf dieser Seite der Bucht (Preisunterschied!). Der Zeltaufbau dann doch viel mühsamer als gedacht, wir werden auch nicht alles komplett richtig gemacht haben. Es gibt kein Innenzelt, nur das Vorzelt, also nicht regen- oder insektendicht. Das Meer ist angenehm, der Strand - wie erwartet - nicht, aber mit meinen beiden Matten ist es auszuhalten. Nach dem (bestellten) Essen: 2 Doraden (oder Branzinos?) mit Gemüse kommt ein Gewitter, ich werde etwas nass, weil wir ein „Fenster“ nicht geschlossen haben. Der Chef des Hauses (Miljenko Vulin, 70 Jahre) war Mathe- und Physiklehrer, hat den Großteil des Hügels verpachtet, die Straße wird per Web-Cam überwacht, damit man neue Gäste abfangen kann, sein Sohn Darko ist auch Lehrer, arbeitet aber hier und möchte eigentlich nur eine Art Förderklasse für Computerschüer betreiben, 40 Kinder um 30 Euro pro Monat würden ihm reichen. |
4. Tag: Montag, 8. Juli
Schlafe gut bis ca. 06:20, dann weiter bis 08:00, ich gehe die ganze Bucht ab, es gibt einen Minimarkt und sogar einen Bankomaten - ach ja: man soll kein Geld abheben, der Kurs bei den Geldwechslern ist viel besser als beim Bankomaten! RS kommt mittags dann mit Bier an den Strand, er hat einen Lamzac von Fatboy ausgeborgt, braucht aber etwas, bis er da genug Luft hinein bekommt. Er geht dann bald wieder um sich Salat zu machen. Da wir durch die Kornaten gegen Wind und Wellen geschützt sind, ist das Meer beinahe wellenlos. Am Abend zieht es kurz zu, lockert aber schnell wieder auf, RS hat inzwischen zusammen geräumt, jetzt schaut es wirklich gut aus, es liegen aber auch schon eine Menge leere Bierdosen herum.
Da der Kühlschrank mehrmals ausgefallen ist, ist das gekaufte
Fleisch nicht mehr verwendbar, RS kocht daher Pasta mit Tunfisch. |
5. Tag: Dienstag, 9. Juli
Es ist noch stark bewölkt, RS hat in der Nacht das Zelt zugemacht und die Heringe weiter hinein geschlagen, er erzählt, dass es das heftigste Gewitter seines Lebens war („Supperlativ“?). Ich bringe den Müll weg, er putzt den Vorplatz und die Plane. Auf Aludosen und PET-Flaschen gibt es anscheinend Einsatz, denn diese werden gesondert gesammelt. Dann kommt doch wieder die Sonne heraus und ich geh an den Strand, aber erst am späteren Nachmittag ins Meer. Mein neuer Sundance-Sonnenspray zieht super ein, den werde ich auch in Griechenland verwenden (zumindest in der ersten Woche). RS kommt erst sehr spät an den Strand, hat geschlafen, geputzt und gegessen. Er schwimmt wieder auf die andere Seite, das Wetter verschlechtert sich wieder. Es gibt wieder Probleme mit dem Kühlschrank, aber gemeinsam können wir das reparieren, es beginnt wieder zu regnen. Wir bekommen eine Riesenportion Tintenfisch mit Gemüse, RS mag die großen Tintenfische aber nicht besonders, das Essen ist auch wieder ziemlich teuer (über 70 Euro). |
6. Tag: Mittwoch, 10. Juli
Trotz des Regens habe ich gut geschlafen, es schüttet aber noch immer, erst mittags hört der Regen auf, dafür setzt nun die Bora voll ein, laut Radio sind die Inseln nicht erreichbar, wir spielen 4-Gewinnt, RS wurde da innerhalb eines Tages süchtig. Gegen 5 fahren wir nach Šibenik, das Wetter ist inzwischen viel besser. Nach wenigen Metern an der Strandpromenade treffen wir MB mit NS, die sind gerade am Weg zum Strand. RS und ich trinken ein paar Bier und essen dann Miesmuscheln, Oktopus und Lignje (Tintenfisch). Wir treffen MB und NS wieder, die gehen sich umziehen und wir sehen sie dann auf der Burg wieder. Das Konzert ist ok, für mich nicht so aufregend und es ist leider wirklich saukalt, daher fahren wir dann gleich nach Hause. |
7. Tag: Donnerstag, 11. Juli
Ich stehe früh auf, es ist wolkenlos, der Wind ist aber kühl. Wir verbinden das Zelt nun richtig mit dem Auto, ich gehe an den Strand, die schwarzen Schuhe sind kaputt (werden somit in Kroatien bleiben), die blauen muss ich heuer auch ersetzen. Mittags wird es trotz Wind wieder sehr heiß, es sind nun viele Leute da, auch viele im Wasser. Um 14 Uhr gehe ich hinauf um etwas Wassermelone zu essen, RS hat schon mehrere Bier zum Frühstück und zum Mittagessen getrunken, wir gehen auf 1 Bier zum Nachbarcampingplatz, wo es auch günstiges Essen gäbe. Die Nacht kostet dort für 1 Auto und 2 Personen 17 Euro, bei uns 40. Als ich um 15:30 an den Strand zurück kehre, zieht es wieder zu, bleibe trotzdem bis 18:20 lesend am Strand. Wir machen uns Salat aus Paradeiser, Paprika, Zwiebel und Knoblauch und dann Pasta mit Käsewurst. Danach spielen wir (schlecht) Schach und dann wieder 4-Gewinnt, um ca. ½ 11 gehen wir schlafen, RS nun ins Auto und nicht mehr ins Zelt. |
8. Tag: Freitag, 12. Juli
Schlafe wieder gut, bin aber ziemlich früh auf, habe ziemliche Kreuzschmerzen. RS hat mit dem Campingplatzbesitzer vereinbart, dass wir heute sein Boot gratis bekommen, um nach Vrgada zu fahren, dafür werden wir wieder bei ihm (teuer) essen. Ich gehe zum Strand und als ich am frühen Nachmittag hinauf gehe, sind MB und NS auch schon da und fahren mit uns hinüber auf die Insel, wo wir eine Kleinigkeit essen: Oktopussalat, Blitva (Mangold mit Erdäpfel), Scampi. Wir ankern dann in einer kleinen Bucht und schwimmen, bei der Rückkehr erwartet uns der Chef schon. Wir essen 4 Doraden mit Gemüse: Sehr gut. Am Nebentisch sitzen die Chefs von „Chill Hill“, eine Veranstaltungsreihe (auch) im Aiola im Schloss. RS schläft wieder im Auto, ich im Zelt und für MG und NS wurde ein Wohnwagen hergerichtet. |
9. Tag: Samstag, 13. Juli
Rücken tut ziemlich weh, es regnet, ich bleibe daher bis ca. 13:30 im Zelt, dann spielen wir 4-Gewinnt (gestern auch gegen MB und NS), es klart dann aber auf und um 14:30 gehe ich an den Strand, MB und NS sind da schon lange weg. Meine Schwester war inzwischen auch in Zagreb und ist nun in Opatika, wo der Regen von uns hingezogen ist. Am Strand wirklich viel los, RS schwimmt wieder hinüber und schaut sich drüben um, Wetter bleibt bis zum Abend schön, erst dann kommen ein paar Wolken, ich bleibe aber bis 19 Uhr am Strand, da bin ich dann aber schon fast alleine. Wir essen (um nur 200 Kuna inkl. Bier und Sliwowitz) beim anderen Campingplatz, dann spielen wir 4-Gewinnt, wobei ich erstmals nur knapp gewinne. |
10. Tag: Sonntag, 14. Juli
Wir stehen schon um 7 auf, weil wir nach Vodice fahren müssen, wo wir um 9 Uhr ein Boot erreichen sollen, das uns über Šibenik zu den Wasserfällen von Krka bringen soll (50 Euro pro Person). Wir parken fast am Wasser, aber anstatt die Uferpromenade entlang zu gehen, gehen wir wieder in die (schöne) Stadt hinein, haben aber genug Zeit. RS kauft sich dann noch Krapfen mit Schokofüllung und das Boot ist dann schon ziemlich voll. Bei der Fahrt zu den Wasserfällen kommen wir dann an vielen Muschelbänken (Miesmuscheln und Austern) vorbei und es werden auch frische Miesmuscheln an Bord geliefert, die wir mit Weißbrot als Miesmuschel Buzara serviert bekommen. Der Ausflug ist echt super, sehr viele Leute, sehr viel Wasser, da ist Dunn's Waterfall im Vergleich nichts dagegen. Zurück in Vodice trinken wir (wieder) ein Bier und danach fahren wir auf die Halbinsel nach Tisno, wo wir essen: Extrem gute Small Fish (Leber und Galle wurden entfernt), Lignje und gefüllte Pljeskavica, die Ćevapčići lassen wir uns einpacken.
Zurück im Camp trinken wir mit den Leuten von Chill Hill
(bzw. Tschebberwooky) noch Wein und Kirscherl. |
11. Tag: Montag, 15. Juli
Schlecht geschlafen, die ganze Nacht hat die Bora gewütet, ich stehr früh auf und beginne zusammen zu räumen, RS schläft lange. Zu mittag spricht RS nochmals mit dem Chef und seinem Sohn Darko über sen Seoptember: Welchen Platz er dann haben will und über Chill Hill: Vielleicht gibt es nächstes Jahr auch ein Wochenende am Meer. Obwohl es Montag ist, sehen wir ab ca. Karlovac auf der Gegenfahrbahn viel Verkehr in Richtung Süden: unter der Woche kommt halt der Schwerverkehr auch dazu. Um ca. 17 Uhr sind wir dann wieder in Graz. |