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Profitorientierte Massenkommunikation außer Kontrolle - was wir aus der Geschichte über unsere Zukunft lernen können

Dieser Artikel ist Teil der Gesprächsreihe "Digitale Interaktion", in der Viktoria Pammer-Schindler, Mia Bangerl und Franziska Gürtl Gespräche mit Wissenschaftler*innen aus verschiedensten Disziplinen führen, zum Beispiel aus der Psychologie, Philosophie und Biologie. Dabei fragen sie nach Perspektiven, Theorien und Fragestellungen aus der jeweiligen Disziplin und dem Forschungsschwerpunkt der Gesprächspartner*innen in Bezug auf das Thema "Digitale Interaktion". Im online Standard wurde eine gekürzte Version des Gesprächs veröffentlicht. Alle Kurz- und Langformen der Gesprächsreihe sind hier gelistet.

 

Dieser Text fasst ein Gespräch mit Gabriele Haug-Moritz, geführt von Viktoria Pammer-Schindler und Mia Bangerl, zusammen. Gabriele Haug-Moritz ist Professorin für Neuere Geschichte mit dem Schwerpunkt Frühe Neuzeit (16.-18. Jahrhundert) an der Karl-Franzens-Universität Graz. In ihrer Forschung als Historikerin interessiert sie sich unter anderem für gesellschaftliche Transformationsprozesse, die mit der technologischen Innovation des Drucks im Europa des 16. Jahrhunderts einhergingen. Sie beschäftigt sich zudem mit der digitalen Edition von Quellen.

 

Ihre Forschung betrifft eine Zeit lange vor der Digitalisierung, die eigentlich Gegenstand dieser Gesprächsreihe ist. Die grundsätzliche Frage an Sie ist dennoch: Ist die Digitalisierung tatsächlich anders als frühere Medienumbrüche, oder ist das nur einer von vielen in einer Reihe von mehreren, historisch betrachtet?

 

Ich beschäftige mich mit Geschichte und das meint, allerdings erst seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert, im allgemeinen Sprachgebrauch zweierlei: Die eine Dimension von Geschichte ist das, was oftmals mit Vergangenheit gleichgesetzt wird. Doch die Vergangenheit ist unwiderruflich vergangen. Sie ist uns nur noch in den Relikten, die in Archiven, Bibliotheken, Museen verwahrt sind, oder auch Gebäuden, Denkmälern, etc. zugänglich. Die andere Dimension ist die Geschichte als Synonym für Geschichtsschreibung. Insofern es sich um wissenschaftliche Geschichtsschreibung handelt, formulieren Historiker*innen, ausgehend von Problemstellungen der eigenen Gegenwart, Fragen, die sie zu beantworten versuchen, indem sie mittels ihres wissenschaftlichen Handwerkszeugs die Relikte befragen. Geschichtswissenschaftler*innen sind also, idealerweise, immer aufmerksame Zeitgenossen, die in ihren Arbeiten geschichtliche Problemstellungen erfahrbar machen und sie, um der Zukunft willen, ihren Mitlebenden erzählen. In einem solchen, erst seit dem 19. Jahrhundert entstandenen, Verständnis von Geschichte ist es aber unmöglich, wie vor 1800 gang und gäbe, irgendeine Wahrheit geschichtlich zu begründen, um ihr Legitimität zu verleihen. Wohl aber kann ein solches Verständnis von Geschichte dafür sensibilisieren, sich der unhintergehbaren Standortgebundenheit des eigenen Urteilens und der Wandelbarkeit der Welt bewusst zu werden.

In der Geschichtswissenschaft sind wir nun sowohl auf der inhaltlichen als auch der methodischen mit Digitalisierung konfrontiert: Auf der Gegenstandsebene können wir uns des sogenannten diachronen, d.h. zeitlichen Vergleichs bedienen. D.h., wir können eine identische Grundkonstellation beobachten. So wie heute die Digitalisierung als technologische Innovation gesellschaftliche Kommunikationsprozesse weitreichend verändert, so tat es um 1500 in einem kleinen Teil der Welt auch die Drucktechnologie.

Auf der zweiten Ebene, derjenigen der Wissenschaftsdisziplin der Geschichte, sehen wir ebenfalls weitreichende Veränderungen. Im Bereich Digital Humanities ist die Digital History inzwischen ein fest etablierter Teilbereich. Aus ganz verschiedenen Gründen. So sind wir mit der Tatsache konfrontiert, dass sich die Jetztzeit hauptsächlich in Daten abbildet und nur noch sekundär in materiellen Objekten. Zum Beispiel ist das Prüfungsgeschehen der Universität nur mehr digital abgebildet, es gibt in großen Bereichen keine Prüfungsbögen in Papierform mehr, die im Universitätsarchiv verwahrt werden könnten. Werden diese Daten in 100 Jahren noch lesbar sein, wenn sich z.B. jemand dafür interessiert, wie erfolgreich welches Wissen an Universitäten zu Beginn des 21. Jahrhunderts vermittelt wurde? Wir können mit Sicherheit sagen, dass, wer immer sich mit unserer heutigen Zeit beschäftigt, vor dem Problem stehen wird, dass, fast so wie im frühen Mittelalter, sehr viele Relikte wie Chats, WhatsApp-Nachrichten, Blogs etc. aus dieser Zeit verschwunden sein werden. Dies zum einen.

Zum anderen können wir beobachten, dass im Moment das sogenannte Kulturerbe - Handschriften, Druckwerke, Bilder, museale Objekte etc. - immer umfänglicher digital repräsentiert werden. Dies nötigt dazu, dass komplexe und widersprüchliche soziale Sachverhalte, die in diese Relikten eingeschrieben sind, in logisch konsistente mathematische Daten "übersetzt" werden müssen, zum Beispiel, wenn wir formale Logik zur Strukturierung der Metadaten verwenden (Anm.: semantische Technologien). Das Soziale folgt aber keinen logischen Gesetzmäßigkeiten. Ein gutes Datenmodell zu finden, braucht daher sehr viel Nachdenken und Diskussionen. Diejenigen, die entscheiden, wie man Daten strukturiert und welche Daten man eingibt, sind die Masters of the Universe, denn in der Strukturierung der Daten ist eingeschrieben, welche Antworten wir bekommen und welche nicht. Und d.h., dass die Geschichtswissenschaft sich auch methodisch damit auseinandersetzen muss, wie Wirklichkeit in einer Form digital abgebildet wird, dass sie geschichtswissenschaftlichen Erkenntnisinteressen Rechnung tragen können. Dies ist ein ebenso spannendes wie herausforderndes Unterfangen, denn es bedarf nicht nur geschichtswissenschaftlicher, sondern auch zumindest basaler Einsichten in digitale Technologien.

Auf der Ebene der Wissenschaftsvermittlung bin ich schließlich mit Studierenden konfrontiert, die nur noch das zur Kenntnis nehmen, was im Digitalen ist. Ich unterrichte seit ca. 30 Jahren und kann empirisch abgesichert, glaube ich, schon sagen, dass die Fähigkeit, komplexere Texte zu verstehen, in der Sintflut der im Digitalen verfügbaren Information, untergeht. Immer mehr Studierenden fällt es z.B. immer schwerer, Bilder genau zu betrachten oder Texte, die aus einer anderen Zeit kommen und stilistisch, grammatikalisch und sprachlich ungewohnt erscheinen, zu verstehen. Das ist für die Geschichtswissenschaft natürlich verheerend.

 

Ich habe hier ganz viele Anknüpfungspunkte und fange einfach mit einem an, das ist der Punkt mit der formalen Repräsentation von historisch interessanten Objekten. Als Informatikerin mit dem Schwerpunkt soziotechnisches Design würde ich hier grundsätzlich zwei Perspektiven kommentieren: Erstens, semantische Technologien stellen ja Metadaten grundsätzlich in Triples dar, also in kurzen Sätzen, die jeweils aus einem Subjekt, einem Prädikat und einem Objekt bestehen, könnte man sagen. Dieser Formalismus hat gewissen Eigenschaften, aber vor allem vereinfacht er Inhalte. Man erhält also eine vereinfachte Repräsentation der Wirklichkeit. Am Weg zu einer bestimmten Vereinfachung hin, zu einer bestimmten Repräsentation, werden sehr viele Entscheidungen getroffen: Was ist wichtig, was lässt man weg, welche Bedeutung hat ein bestimmtes Wort, etc. Für diese Entscheidungen ist sehr viel Fachwissen nötig, und diese Entscheidungen werden in einem ganz bestimmten Kontext getroffen, und dieser Kontext ist nicht der gleiche wie der Kontext, in dem das historische Objekt entstanden ist, und ist nicht gleichbleibend! Vielleicht interessiert man sich einmal für das Leben der Kaiser, einmal für das Leben der einfachen Leute - alle möglichen Interessen lassen sich nicht so einfach in einer endlichen Menge von Metadaten abbilden.

 

Sie haben vollkommen Recht. Was sie ansprechen, stellt eine der zentralen Herausforderungen dar. In den digitalen Geisteswissenschaften begegnet man ihr auch, wenn auch nicht nur damit, dass man semantische Technologien nutzt, um Daten verknüpfen zu können, so dass sie dergestalt Antworten auf viele verschiedenen Fragen geben bzw. ihre Antworten uns darauf aufmerksam machen, welche interessante Fragen wir noch gar nicht gestellt haben. Solche Daten zu erzeugen, ist aber ungemein aufwendig. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie Sie sagen, dass immer wieder sehr viel Arbeit darin hineingeht, die Datenqualität dem Erkenntnisgewinn des Forschungsprozesses anzupassen. "Ändern wir einmal schnell" - das geht nicht. Ein Problem ist sicher, dass jenseits der Digital Humanists, zu denen ich mich dezidiert nicht zähle, wir in den Geisteswissenschaften diese Technologien zu wenig verstehen. Wir bräuchten gewisse Basisfähigkeiten, wie zum Beispiel "Wie modelliere ich Daten?". Diese neue methodologische Anforderung an geschichtswissenschaftliches Arbeiten ist von den Fachgesellschaften noch nicht ganz aufgenommen worden, aber die Diskussionen intensivieren sich.

 

Ich würde gar nicht sagen, dass die semantischen Technologien nicht passen, die sind sicher State-of-the-Art; und ihr Vorteil ist ja tatsächlich, dass sich Datenmodelle verknüpfen lassen. Problematisch wird es - und das wäre mein zweiter Punkt in Anknüpfung zu vorher - wenn man die Metadaten mit dem Inhalt verwechselt. In semantischen Technologien bildet man Metadaten ab. Das heißt aber auch, der Bezug auf das Original darf nicht verloren gehen. Sowohl semantische Technologien als Repräsentationsformalismus - als eine bestimmte Art, Metadaten zu formulieren - als auch die konkret entwickelten Metadaten haben bestimmte Eigenschaften. Dadurch stellen sie eine bestimmte Perspektive auf das historische Objekt dar.

 

Genau so ist es, das ist z.B. ein Aspekt, warum digital bereitgestellte Informationen nicht mit Wissen verwechselt werden dürfen. Ein Vorteil der Digitalisierung für uns Historiker und Historikerinnen ist allerdings schon, dass unsere Materialien wesentlich leichter zugänglich sind und man z.B. feststellen kann, dass ein Druck des 16. Jahrhunderts von einer australischen Bibliothek digital zur Verfügung gestellt wird. Der Zugriff auf globale Wissensspeicher generell fasziniert, auch wenn sich erst ganz allmählich, aber doch, so würde ich meinen, in den vergangenen Jahren beschleunigt, Standards etablieren. Eine oder ein Digital Humanist könnte diese Frage natürlich noch präziser beantworten als ich.

 

Man könnte diese digitale Repräsentation, besonders eine solche, die eben speziell aus Metadaten besteht, auch wenn diese vergleichsweise komplex sind, als eine Vereinfachung und Verflachung von Inhalten und Wissen betrachten. Sie beobachten, dass die Fähigkeit, komplexe, schwer verdauliche Inhalte zu erfassen, abnimmt. Gleichzeitig leben wir aber angeblich in einer Wissensgesellschaft.

 

Diese Verflachung erlebe ich auch im wissenschaftlichen Bereich, auch wenn Verflachung ein sehr wertender Begriff ist, den man immer mit Vorsicht verwenden sollte. Wenn ich mir die herausragenden Kollegen der in den 1920ern geborenen Wissenschaftlergeneration ansehe - das waren nicht nur in meinem Fach fast nur Männer -, so konnten sie sich in einem ganz anderen Maß als das heute möglich ist, auf ein Thema fokussieren, hatten viel weniger Studierende zu betreuen, wurden nach der inhaltlichen Qualität ihrer Arbeiten und nicht nach dem Publikationsorgan, in dem diese erscheinen, beurteilt und wurden nicht stets begutachtet oder gutachteten selbst. Also der heutige Wissenschaftsbetrieb verlangt einerseits viel mehr, andererseits besteht die Gefahr, dass die analytische Tiefe des Fachs, die nur nach Jahrzehnten der Beschäftigung mit einem Thema kommt, in diesem permanenten Rad, dass sich immer schneller dreht, mehr und mehr verloren geht. Es ist schon beeindruckend, was die jungen Kollegen und Kolleginnen in meinem Fach leisten, doch auch ihr Tag hat nur 24 Stunden, die man entweder damit zubringen kann, über eine fachliche Frage in Ruhe nachzudenken, oder mit globalen Vernetzungsaktivitäten, Drittmittelanträgen schreiben etc. Unmögliches kann man nicht verlangen und prämiert wird Letzteres.

 

Da möchte ich nun auf die Hauptfrage dieses Gesprächs zurückführen: Ich kenne also Publikationen, die sich in Teilbereichen mit Effekten digitaler Kommunikation auseinandersetzen. Das Gesamtbild fehlt aber. In einem der vorigen Gespräche dieser Reihe meinte Frau Rinofner-Kreidl sinngemäß, dass wir die Frage nach dem "Was ist anders, wenn wir hauptsächlich oder ausschließlich digital zusammenarbeiten, inklusive zusammen lernen"? nur aus dem Aktuellen beantworten können, weil wir in dieser Veränderung mittendrin sind. Aufarbeiten müssen wir das später. An Sie ist nun meine Frage: Sie haben sich ja mit den Verwerfungen befasst, die zur Neuzeit geführt haben, bzw. die den Wechsel vom Mittelalter in die Neuzeit darstellen. Wie bewerten Sie diesen aus der Perspektive von mehreren hundert Jahren später, und was können wir davon vielleicht für die heutigen Änderungen mitnehmen?

 

Genau, ich bin primär Neuzeithistorikerin und mit geschichtswissenschaftlicher Digitalität nur in einem schmalen Segment, der Bereitstellung von Textquellen, vertieft in Berührung gekommen. Der diachrone Vergleich wird dadurch ermöglicht, ich sagte es eingangs, dass wir damals wie heute eine technologische Innovation haben, die Kommunikationsprozesse verändert. Damals waren das die beweglichen Lettern für den Druck. Fragt man nach den gesellschaftlichen Auswirkungen dieses Technologiewandels, so gibt es einen ganz bunten Strauß an Fragen, der da aufkommt.

Im Mittelalter waren vor allem die Skriptorien der Klöster die Orte, an denen Abschriften angefertigt wurden; es gab darin antikes Wissen und kirchliches Wissen. Die Reproduktionen waren handschriftlich, und es gab verschiedene Handschriften eines Textes, z.B. des Nibelungenlieds. Die Welt der mittelalterlichen Skriptorien als Wissensspeicher war aber nur der Elite zugänglich. Die Kirche war der zentrale Kanal, auf dem das Wissen transportiert wurde, denn auch Universitäten, wie sie seit dem Hochmittelalter entstehen, sind kirchliche Einrichtungen. Allmählich formt sich ein sehr exklusiver, aber kontinuierlich wachsender Expertenkreis aus - Theologen und Juristen. Das können wir gerade für den deutschen Sprachraum inzwischen dank der Gelehrtendatenbank "Repertorium Academicum Germanicum" exakt nachvollziehen. Im 15. Jahrhundert kommt es dann zu technologischer Innovation, erstaunlicherweise in Mainz, nicht im sonst fortschrittlichen Italien. Die bunte Welt italienischer Gemeinwesen war um 1500 im Bereich von Kommunikationsinfrastruktur, Post, Geld, Banken, Kreditwesen, Handelsbeziehungen, Wissenswelten eigentlich federführend. Aufgrund der antiken Geschichte, und auch aufgrund dessen, dass es auf der Apenninenhalbinsel sehr städtisch geprägte Regionen gab - städtische Regionen sind ja auch heute noch Hotspots gesellschaftlicher Veränderungsprozesse. Der Umbruch kam aber aus Mainz; wobei dieses natürlich am Rhein lag, und somit auch an einer zentralen Durchgangsachse für den Handel, der Waren wie Informationen gleichermaßen transportierte. Ökonomische Strukturen liefen damals aufgrund der schlechten Verkehrsinfrastruktur vorrangig über Flüsse.

Eine zentrale Frage in Bezug auf Innovationen ist immer: Wie kommt es dazu und wer bedient sich ihrer als allererstes. Was also wurde zuerst gedruckt. Hier kann man ganz klar sagen: Bei den beweglichen Lettern zu Beginn der Neuzeit stand das Gewinnstreben im Vordergrund. Herr Gutenberg wollte billiger etwas Wunderbares produzieren, nämlich die Bibel. Die Bibel im Kloster auf Pergament abschreiben zu lassen, war nämlich viel teurer als mit einem Drucksatz viele Exemplare auf Papier zu erzeugen. Sein Bibeldruck ahmte freilich in seiner Ausgestaltung die überkommenen Standards nach, man denke z.B. an die prächtige Farblichkeit der Gutenbergbibel. Früh erkannten sodann die kirchlichen und politischen Eliten, die neuen kommunikativen Möglichkeiten und ermöglichten durch ihre Aufträge Druckern das ökonomische Überleben. So etwa bediente sich Kaiser Maximilian I. der neuen Technologie, um zum Kampf gegen "den Türken", d.i. das zu Land wie See expandierende Osmanische Reich, aufzurufen und seine finanziellen Leistungsanforderungen zu begründen und die Kirche ließ z.B. Ablassbriefe drucken, bei denen es um den Erlass von Sünden gegen Geld ging. Gedruckt wurde also alles, was sich leicht standardisieren ließ. Bei den Ablassbriefen zum Beispiel wurde nur der Name ausgelassen und händisch ergänzt. Ebenso gedruckt wurden aber auch Kalender, besonders für den ländlichen Raum, weil die Drucker davon ausgingen, dass es hierfür eine Nachfrage gibt. Die neue Technologie eröffnete also den Produzenten ökonomische Chancen, erfüllte die Bedürfnisse der Eliten und stieß auf gesellschaftliche Nachfrage.

All das waren die Gründe, dass sich der Druck als Technologie erstaunlich rasch verbreitete, wiewohl es eine Geheimtechnologie war. Der Buchdruck mit beweglichen Lettern ist ja komplex und ungeheuer arbeitsteilig. Diese Arbeitsteiligkeit kann heute mit einem Klick auf die Website des Gutenbergmuseums in Mainz erschlossen werden, bis ca. 1600 aber war das Knowhow geheim in dem Sinn, dass erst dann Werke gedruckt wurden, die den Arbeitsprozess erläutern. Aber es ist ein bisschen so, wie heute mit den Algorithmen: Der normale Mensch versteht die Technologie nicht, aber das Wissen dringt allmählich durch, weil es immer mehr Experten gibt und schließlich wird das, was früher Geheimwissen war, allen im Druck zugänglich gemacht.

Das zentrale Neue damals, wie heute übrigens, war, dass die neue Technologie Distanzkommunikation ermöglicht hat.

 

Und die Quantität war neu - Distanzkommunikation war ja zuvor auch schon möglich, durch Handschriften, aber jetzt war es möglich, das Gleiche an ganz viele zu kommunizieren.

 

Genau. Und Bücher waren daher auch für einen beschränkten Raum gedacht, für Klöster, die Kirche und für Universitäten. Der Kreis der Adressaten waren Kleriker und Gelehrte. Auf einmal entsteht Massenkommunikation. Jetzt wird es auch möglich, ein disperses Publikum zu adressieren, d.h. alle, die an einer Thematik Interesse haben und die nötigen finanziellen Mittel, sich das Produkt zu kaufen. Folgerichtig werden früh im Vergleich mit Büchern billigere Produkte - Kalender, Broschüren, Flugblätter - angeboten. Und auch wer nicht über die Fähigkeit des Lesens verfügte und nicht willens war, sein Geld für die neuen Produkte auszugeben, wurde erreicht. Wir wissen, dass sie vielfach vorgelesen wurden, wo immer sich Menschen trafen - im Wirtshaus, auf dem Kirchplatz nach dem sonntäglichen Kirchgang, auf frequentierten städtischen Plätzen. Natürlich ersetzt die neue Technologie die alte nicht einfach. So schrieben bis vor kurzem Menschen ja immer noch handschriftliche Liebesbriefe oder kommunizierten auch sonst durch den Einsatz von Handschrift, die besondere Wertschätzung, die sie dem Adressaten oder der Adressatin entgegenbringen.

 

Man hat also einen hohen Set-Up Preis, aber das Multiplizieren geht dann einfach. Das elfte Flugblatt ist viel schneller produziert als das erste Flugblatt; im Gegensatz dazu ist der elfte Tisch nicht so viel schneller produziert als der erste Tisch, den man tischlert.

 

Ein Vorteil war auch dass der Buchdruck nicht als Zunft - wie die anderen Handwerke - organisiert war bzw., aufgrund der Arbeitsteiligkeit, nicht in dieser Form organisiert werden konnte.

 

Das gab die Freiheit zu neuen Geschäftsmodellen.

 

Richtig. Das war auch erst einmal so ein Grundproblem, denn wo Chancen sind, sind natürlich immer auch Risiken und diese waren eben nicht, wie bei der zünftisch organisierten Handwerksproduktion, für den Einzelnen minimiert. Zuerst muss man investieren. Man benötigt einen Satz an beweglichen Lettern, Papier, Personal, das die Produkte herstellte und schließlich Menschen, die das Gedruckte an Mann und Frau bringen. Es gab auch ursprünglich oft keinen Auftraggeber, der zahlte, sondern der Drucker, mitunter auch die Druckerin, ging ins unternehmerische Risiko, d.h. produzierte wurde, wovon man annahm, dass es sich verkauft. Erst wenn dieses Kalkül aufging und jemand die Flugblätter, Broschüren oder Bücher kaufte, und das in genügender Menge, hat es sich ausgezahlt. Aber das hat auch nicht immer sofort funktioniert. Folglich gingen, worüber wir z.B. für den mitteleuropäischen Raum ziemlich genau im Bilde sind, viele Druckereien pleite.

Der Buchdruck hat sich also um Mainz herum recht rasch ausgebreitet. In städtereichen Gegenden fand man auf alle Fälle früher Anschluss. Bis zum Jahr 1500, d.h. in weniger als 50 Jahren, gab es mehr als 250 Druckorte. Im "Early Printing Atlas" kann man sehr gut interaktiv nachsehen, wie diese über die Zeit, an welchen Orten, entstanden sind. Zugleich zeigt die Druckgeschichte eines der Momente, das dem technologischen Potential, gesellschaftliche Massenkommunikation zu ermöglichen, endgültig zum Durchbruch verhalf. So wurden in der ersten Hälfte der 1520er Jahre ca. 10 Millionen Drucke produziert, für einen sehr großen mitteleuropäischen Raum, das Reich der Deutschen Nation. Dort nämlich bediente sich ein Wittenberger Professor namens Martin Luther und seine Kollegen, unterstützt von seinem Landesherrn, der Druckmedien, um sein Verständnis des wahren Glaubens und der daraus resultierenden Kirchenorganisation zu propagieren. Nun beginnen kontroverse Diskussionen über Glaubenskonstrukte und die innerweltliche Machtstellung der Kirche, die von Experten geführt werden. Es werdeb aber nicht mehr nur Experten, sondern in Gestalt von Broschüren und Flugblättern auch Laien adressieren. Die gesellschaftliche Kommunikation gewinnt an Eigendynamik, auch in einer Art und Weise, die sich von den kirchlichen wie weltlichen Eliten nicht mehr kontrollieren lässt.

Wichtig ist: Man kann nicht sagen dass der Druck mit beweglichen Lettern zu diesem Konflikt geführt hat, vielmehr haben sich Technologie und gesellschaftliche Bewegung gegenseitig hochgeschaukelt. Durch die Technologie aber bekommt der gesellschaftliche Dissens auf alle Fälle eine neue Qualität. Nun müssen dazu Stellungnahmen produziert werden und man muss Position beziehen. Ich würde sagen das ist ein Prozess, den wir auch heute beobachten, und auf den gerade geschichtswissenschaftliche Erkenntnisse ein interessantes Licht werfen.

 

Die Sichtweise von gegenseitigen Beeinflussungen spiegelt sich auch sehr stark wider in meinen eigenen Betrachtungen zur Digitalisierung - hier sind die digitalen Technologien Werkzeuge, aber welche Werkzeuge wir erzeugen, und wie wir im Angesicht neuer Werkzeuge handeln, ist eine ständige und sich weiter entwickelnde Wechselwirkung. Eine Ko-Evolution.

 

Ja, aber hier erlaubt, die geschichtliche Betrachtung, so denke ich, eine interessante Differenzierung, denn die Wechselwirkung gibt es natürlich, aber wie diese Wechselwirkung aussieht, das kann man nur verstehen, wenn die gesellschaftlichen Kontexte berücksichtigt werden. Global betrachtet ist nämlich die technologische Innovation der beweglichen Lettern ja um einiges früher in Südkorea und in China passiert als in Mitteleuropa. Dort und auch in allen anderen Weltregionen, allerdings hatte er keine, oder zumindest unvergleichlich kleinere, gesellschaftliche Auswirkungen. Verwendet wurde er dort primär in der Bürokratie. Im chinesischen Reich wurde das der technologischen Innovation eignende Potential, die Reichweite gesellschaftlicher Kommunikationsprozesse zu vergrößern, auf alle Fälle nicht ausgeschöpft. Noch um 1800, als Schätzungen besagen, dass im europäischen Raum eine Milliarde Druckprodukte - Broschüren, Flugblätter, Zeitungen, Zeitschriften, Bücher etc. - hergestellt wurden, ist demgegenüber die chinesische Druckproduktion marginal. Hier zeigt sich an einem Beispiel, was wir auch sonst z.B. in Hinblick auf Konzepte wie repräsentative Demokratie oder Menschenrechte beobachten können, nämlich dass die Entwicklung in Europa anders verlaufen ist als im Rest der Welt. Anders meint dabei, das ist mir wichtig zu betonen, nicht "besser" oder "schlechter". Die transkulturelle Betrachtung technologischen Wandels gewinnt in der Geschichtswissenschaft, aber auch in der musealen Präsentation des Themas gerade an Bedeutung. Und so könnte gerade die historische Betrachtung das ihre dazu beitragen, dass wir besser verstehen, wie in unterschiedlichen Gesellschaften solche Ko-Evolutionsprozesse unterschiedlich verlaufen. Dass dem so ist, das stellen wir gerade fest, aber warum dem so ist, das verstehen wir, so meine ich, noch nicht wirklich.

 

Eine Theorie, die mich sehr inspiriert, ist die Tätigkeitstheorie. Die Entwicklungsperspektive ist darin ein Grundthema: Wir werden so wie wir sind, durch das, was wir tun, und auch unsere Werkzeuge werden von uns deswegen so entwickelt, wie wir sie nun mal entwickeln. Das ist eigentlich eine kulturhistorische Theorie des Handelns und des Denkens. Man macht also immer da weiter, wo man aufgrund der Vergangenheit gerade ist.

 

Genau, es gibt also Pfade und eine Bewegung.

 

Die gleiche Technologie in einem anderen Kontext - in China und Südkorea also - traf auf eine Gesellschaft auf einem anderen Pfad.

 

Viele verschiedene Gründe, die ein eigenes Gespräch wert wären, ließen sich anführen, warum die europäische Entwicklung sich auf einem anderen Pfad vollzog, der um 1500, gerade im Vergleich mit China, rückständig in dem Sinn war, dass Entwicklungen wie sie die Moderne kennzeichnen, zwar dort, aber nicht in Europa zu beobachten sind. So ist die einzige Organisation, die bürokratisch von ihrer Spitze bis zur untersten gesellschaftlichen Ebene, den einzelnen Haushalten, reicht, die Papstkirche. Zugleich ist Europa ein geographisch betrachtet kleiner Raum, in dem vergleichsweise viele Akteure ihre Autonomie behaupten wollen. Das frühneuzeitliche Europa ist ein Kontinent der inneren wie äußeren ausgetragenen Konflikte, mit physischer Gewalt, die immense Summen Geld fordern. Diese Kriege und gewaltsam eskalierenden gesellschaftlichen Konflikte sind nicht nur im mitteleuropäischen Raum, sondern auch in anderen europäischen Ländern maßgeblich für die Dynamisierung gesellschaftlicher Kommunikationsprozesse, weil sie Nachfrage nach Information befördern. So entsteht etwa um 1600 die neue Medienform der regelmäßig erscheinenden Zeitung. Und zugleich lässt sich das zunehmend komplexer werdende Medienensemble bis ins 18. Jahrhundert hinein zwar zunehmend besser, aber nie vollständig kontrollieren, auch nicht in den Ländern, die, wie z.B. das vorrevolutionäre Frankreich, die Zensur effizienter durchsetzen können als dies im fragmentierten mitteleuropäischem Herrschaftsraum der Fall ist.

 

Hier gibt es Analogien zu heute - auch heute versucht man nun, "das Internet" zu regulieren, nachdem man sieht, dass und welche gesellschaftlichen Auswirkungen es hat. Wie hat man das denn damals versucht?

 

Der berühmteste Versuch ist das Wormser Edikt des Jahres 1521, das auch ein Zensuredikt war. Doch weder waren die Mächtigen, allen voran der Landesherr Martin Luthers, willens kaiserliche Befehle einfach umzusetzen, noch konnte man dingfest machen, wer der Verfasser oder Drucker einer inkriminierten Schrift war. Denn Autoren - Autorinnen gab es nur verschwindend wenige - wie die Betreiber und Betreiberinnen von Druckereien publizierten anonym.

Im Lauf der Zeit gab es natürlich Prozesse der Standardisierung, um durchzusetzen, dass Autoren auf dem Titelblatt genannt werden und auch die Drucker bzw. Verleger genannt werden müssen, also nicht mehr anonym sind. Vorher musste man eigentlich nur einen Drucker finden, der bereit war, das Risiko einzugehen und dann konnte man seine Sicht der Dinge hinausposaunen. Ganz hat man Anonymität dennoch nie in den Griff bekommen. So etwa gab es im Vorfeld der Französischen Revolution, also im 18. Jahrhundert, einen richtiggehenden Markt für monarchiekritische Untergrundliteratur.

Dass es gelungen ist, Anonymität, die gerade im 16. Jahrhundert vielfach mit Invektivität einherging, in der Gutenberggalaxis zurückzudrängen und rechtlich einzuhegen, ist meines Erachtens unbestreitbar, auch wenn man die Zustände des Druckzeitalters natürlich nicht idealisieren sollte. Was mir, gerade im historischen Vergleich, aber die gravierendere Problematik zu sein scheint, ist, dass es im Druckzeitalter eine Vielzahl an Gatekeepern in Gestalt Verlegern gab und daraus resultierende Meinungsvielfalt, wohingegen das globale Internet von einigen wenigen, wie nur Google, Facebook und einigen wenigen anderen beherrscht wird, deren Algorithmen entscheiden, welche Meinungsäußerungen zulässig sind und welche nicht.

 

Monopolisierung ist auch ein gutes Stichwort. Das geht vielleicht zusammen mit Kapitalismus. Zwei verschiedene Gedanken dazu, auch wenn ich hier den Boden meiner Expertise verlasse. Erstens: Sie haben auch darüber gesprochen, dass es in Europa diesen kapitalistischen Zugang zum Buchdruck gegeben hat; und ich würde unterstellen, dass es diesen in Asien eben nicht gegeben hat. In Europa war aber schon diese Einstellung "Jeder ist seines Glückes Schmied" als einer der Grundbausteine des Kapitalismus vorhanden. Zweitens: Ich frage mich, ob die Probleme, die wir heute mit digitalen Technologien und speziell mit Social Media im öffentlichen Diskurs haben, nicht ihre Ursache im Kapitalismus haben. Wir haben nun zwar keine staatlichen Gatekeeper, aber massive private Monopole, die den öffentlichen Raum bewachen und sagen "Hauptsache, wir machen Gewinne." In Bezug auf die vorherige Diskussion zum Thema "Wechselwirkungen" würde man vielleicht sagen: Kapitalismus und digitale Technologien standen und stehen in Wechselwirkungen, und daher sind die globalen Tech-Giganten wie und wer sie sind; und daher sind die neuen Medien so, wie sie jetzt sind. Nun aber die Frage an Sie: Welche Rolle spielt und spielte der Kapitalismus?

 

Die Druckmedien "funktionierten" von Anfang an kapitalistisch, d.h. sie gehorchten, wie ausgeführt, den Gesetzen von Angebot und Nachfrage. Doch dies ist zwar ein wichtiger Aspekt, warum sie gesellschaftlich relevant werden, aber nicht der einzige. Noch wichtiger erscheint mir, dass sie mit gesellschaftlichen Verheißungen verknüpft sind, die ihnen als Technologien immanent sind. Man kann diese Verheißungen daher freudig begrüßen oder sie verdammen, aber sie aus der Welt schaffen, das kann man nicht. So etwa kommunizierten die Propagandisten der neuen Technologie, dass mit dem Druck einhergehe, dass alle nun auch an dem Wissen teilhaben können, das als wahres Wissen gesellschaftliche Relevanz für sich beansprucht und demzufolge von allen auch zu wissen ist, womit dem Gemeinwohl - ein neues Schlagwort der Zeit - aufgeholfen sei. Diese Verheißung war auch nicht falsch, aber sie greift zu kurz. Denn sie blendet aus, dass es immer eine Machtfrage ist, wer darüber entscheidet, wessen Wissen als relevant zählt und daher multipliziert wird, und wessen nicht. Die Geschichte der konfliktbegleitenden Druckproduktion des 16. Jahrhunderts illustriert diese Einsicht trefflich.

 

Auch das Internet verhieß ja eigentlich, eine enorme Wissensdatenbank zu sein.

 

Genau. Wir sind hier in einer Phase zwischen Verheißung und Verdammung und dass heißt, wir werden realistischer. Im Internet hieß es auch einmal, dass es eine große Demokratisierung des Wissens ermögliche. Das hat sich nicht so bewahrheitet. Informationen sind eben kein Wissen. Dennoch erscheint mir der alarmistische Duktus der Debatte dem Stand der Dinge nicht ganz angemessen. Mittlerweile sind wir, was die Etablierung von Spielregeln für das digitale Universum anbelangt, schon ein Stück des Weges gegangen, und zwar, historisch betrachtet, sehr rasch. Diese Festlegung von Spielregeln, so meine Hoffnung, wird es uns erlauben, die unfruchtbaren, polarisierenden Debatten hinter uns zu lassen und zu einer realistischeren Einschätzung von Nutzen und Nachteilen des WWW zu gelangen.

 

In der Lehre waren wir schon sehr eingeschnitten.

 

Ja, gravierend!

 

Aber es ging.

 

Ja, es ging. Aber es gab auch das Gegenteil, diese kurze MOOCs Euphorie: Wir organisieren eine Professorin, die bespielt 5000 Studierende, das kostet uns nichts mehr. Das hat man jetzt verstanden, dass Lernen etwas Soziales ist und nicht funktionieren kann, wenn man es nur unter dem Aspekt der, durch das Digitale potenziell gesteigerten, Kosteneffizienz betrachtet. Wir sehen nun die Chancen digitaler Lehre klarer, aber auch, dass Lernen jenseits ökonomischer Verwertungslogiken angesiedelt ist. Dass jedoch viele in den Zeiten vor der Pandemie so nachhaltig und mit dem Label "innovativ" versehen, solche Verwertungslogiken propagieren konnten, das zeigt, dass eine Frage, die sich gerade bei der geschichtswissenschaftlichen Betrachtung der Thematik als sehr fruchtbar erwiesen hat, heute zu selten gestellt wird. "Cui bono" - wem nützt es?

 

 

Das ist denke ich ein guter Abschluss. Ich nehme insgesamt mit, dass eine Technologie in einem gesellschaftlichen Ganzen "funktioniert" und wirkt. Danke für dieses interessante Gespräch!

 

Webempfehlungen:

 

Early Printing Atlas, in welchem die Ausbreitung des Buchdruckes interaktiv nachsehbar ist.

 

Universal Short Title Catalogue. An open access bibliography of early modern print culture (https://www.ustc.ac.uk/).

 

www.gutenberg.de

 

Michael Giesecke: https://www.michael-giesecke.de/cms/, der etliche seiner wichtigen Arbeiten digital präsentiert

 

Buchempfehlung:

 

Nietzsche, Friedrich (1874): "Zweites Stück: Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben". In: "Unzeitgemäße Betrachtungen". E.W.Fitzsch Verlag: Leipzig (URL, z.B.: http://www.nietzschesource.org/#eKGWB/HL).

 

 

Obige Gesprächszusammenfassung verfasst und redigiert haben: Viktoria Pammer-Schindler, Mia Bangerl und Gabriele Haug-Moritz.